Nur etwa ein Drittel der Befragten sind demnach der Ansicht, dass alle Bürger die gleichen Aufstiegschancen haben. Das Meinungsforschungsinstitut Infas hatte im Auftrag der Stiftung rund 1000 Menschen befragt.
Eine Mehrheit von ihnen gab an, die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt hätten für Arbeitnehmer im vergangenen Jahrzehnt zugenommen (75 Prozent). Nur eine Minderheit der Befragten glaube zudem an Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt, hieß es in einer Mitteilung der Stiftung. Um mehr Gerechtigkeit zu schaffen, sollten nach Ansicht einer großen Mehrheit der Befragten Männer und Frauen gleich bezahlt werden (87 Prozent). Auch Leiharbeiter und Stamm- Beschäftigte (82 Prozent) sowie „Denkarbeit“ und „Handarbeit“ (77 Prozent) sollten nach Meinung vieler mit dem gleichen Lohn honoriert werden.
Größere Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt kann nach Ansicht von 75 Prozent der Befragten dadurch entstehen, dass die Leistungen der Arbeitslosenversicherung an die Länge der Beitragsjahre gekoppelt werden. Dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Beiträge jeweils zur Hälfte zahlen müssen, halten Dreiviertel der Befragten für gerecht.
Am Arbeitsplatz ist den Deutschen nach dieser Umfrage ein gutes Betriebsklima besonders wichtig (74 Prozent) - und sogar wichtiger als eine leistungsgerechte Bezahlung (35 Prozent), ein sicherer Arbeitsplatz (11 Prozent) und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (8 Prozent). Mehr als zwei Drittel der Befragten erklärten, „dass ein Gehalt ausreichen sollte, um eine Familie zu ernähren“, hieß es in der Mitteilung der Stiftung.