Daimler-Bussparte peilt wieder Gewinn an

Stuttgart (dpa) - Der weltgrößte Bushersteller Daimler ist nach einem verlustreichen Jahresstart auf dem Weg zurück in die schwarzen Zahlen.

„Wir gehen davon aus, dass wir über die nächsten Quartale hinweg wieder positiv sein werden, auch im zweiten Quartal“, sagte der Leiter der Daimler-Bussparte, Hartmut Schick. In den ersten drei Monaten 2011 hatte die Bussparte vor Zinsen und Steuern einen Verlust von 33 Millionen Euro verbucht. Doch mittlerweile füllen sich die Auftragsbücher zusehends und den Mitarbeitern stehen arbeitsreiche Monate ins Haus.

„Die Krise ist bei Stadtbussen mit Verzögerung angekommen“, sagte Schick. „Die geringeren Steuereinnahmen infolge der Wirtschaftskrise schlagen sich jetzt bei den Kommunen nieder.“ Er gehe aber davon aus, dass sich die Lage nach und nach bessere und wieder mehr in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) investiert werde.

In den letzten Monaten habe der Auftragseingang über dem Absatz gelegen, sagte Schick. „Der Auftragsbestand ist derzeit höher als vor einem Jahr.“ Daimler will in diesem Jahr mehr als 40 000 Busse verkaufen. „Wenn ich mir das heute ansehe, bin ich sehr zuversichtlich“, sagte Schick.

Auf die Mitarbeiter kommt in den nächsten Monaten nach einem ruhigeren Jahresstart eine arbeitsintensive Zeit zu. „Wir haben in diesem Jahr 30 Prozent der Produktion im ersten Halbjahr und 70 Prozent im zweiten Halbjahr“, sagte Schick. „Wir arbeiten im ersten Halbjahr mit 27 Stunden pro Woche deutlich weniger als im zweiten Halbjahr. Im ersten Halbjahr haben wir einige Schließungstage.“

In der zweiten Jahreshälfte rechnet der Manager wieder mit einer vollen Auslastung der Omnibuswerke. „Wir haben dann längere Tagesarbeitszeiten und arbeiten auch häufig samstags, das bedeutet im Schnitt 54 Stunden pro Woche.“ Daimler Buses beschäftigt weltweit gut 17 000 Menschen.

Wichtiges Zukunftsthema sind auch bei den Bussen alternative Antriebe. „Beim Stadtbus ist es besonders wichtig, möglichst wenige Abgase und Lärm zu haben“, sagte Schick. „Der Hybridbus kann fünf bis zehn Kilometer rein elektrisch fahren. Der Bus fährt völlig geräuschlos und ohne Abgase an die Haltestelle ran und wieder weg.“ Die Bremsenergie werde zurückgespeist, dadurch könnten bis zu 30 Prozent Kraftstoff gespart werden. „Je öfter der Bus hält, desto mehr Energie wird zurückgeholt.“

Daimler geht davon aus, dass im Jahr 2015 rund 15 Prozent der neu gekauften Busse Hybridfahrzeuge sein werden. 2020 hält Schick bereits einen Anteil von 50 Prozent für möglich.

„Bei Reisebussen, die Hunderte von Kilometern auf der Autobahn zurücklegen, gilt dagegen das gleiche wie bei Lkw: Dort kommt es darauf an, herkömmliche Dieselmotoren weiterzuentwickeln. Da gibt es noch Potenziale“, sagte Schick. „Möglichkeiten zum Spritsparen und zur Reduzierung der Emissionen sind auch eine verbesserte Aerodynamik und die Optimierung des Fahrzeuggewichts.“