Das Ende der WestLB naht
Konzernergebnis vom vergangenen Jahr ist mit 240 Millionen Euro wieder tiefrot.
Düsseldorf. Zuerst ein Feuerwerk von Bilanzzahlen und am Ende das Eingeständnis: „Möglicherweise sehen wir im nächsten Jahr ein anderes Logo an der Pforte“. Viel mehr wollte der Vorstandschef der WestLB, Dietrich Voigtländer, am Freitag über die Zukunft der Bank schon nicht mehr sagen.
Kann er auch kaum. Denn in den kommenden Monaten fallen nicht in Düsseldorf, sondern in Brüssel die Würfel über das Schicksal der WestLB. EU-Kommissar Joaquín Almunia prüft derzeit drei Konzepte zum Umbau und Fortbestand der krisengeschüttelten Bank, die Mitte Februar vorgelegt worden waren.
Das gestern vorgelegte Konzernergebnis der Bank, mit 240 Millionen Euro erneut tiefrot, dürfte die EU nicht gerade als Werbung für den Fortbestand einer verkleinerten WestLB im alten Stil betrachten.
Zwar waren die Verluste im Vorjahr noch fast doppelt so hoch und die Aufwendungen für den verordneten Umbau betrugen 238 Millionen Euro. Als „Beweis für ein funktionierendes Geschäftsmodell“, wie Voigtländer es sieht, wird Brüssel dies aber kaum einschätzen.
Löblich ist, dass der WestLB-Chef allen vier Teilbetrieben eine Zukunft geben will. Ferner will er das Vermögen der Eigentümer — Land NRW und Sparkassenverbände — schützen und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten.
Die Zahl der Vollzeitarbeitskräfte ist im vergangenen Jahr erneut kräftig geschrumpft: knapp 500 Stellen wurden abgebaut. Damit wurden die Ziele übererfüllt. Am Jahresende zählte die WestLB noch genau 4473 Mitarbeiter.
Auf den für Brüssel wohl tragfähigsten Plan, die „Verbundbankskizze“ der Sparkassengruppe, ging Voigtländer nicht weiter ein und bezeichnete ihn als „Plan B“. Dabei soll die Bank als sogenannte Verbundbank erhalten bleiben, die den Sparkassen gehört und für diese als Dienstleister tätig sein soll. Diese Lösung würde aber eine Menge Arbeitsplätze kosten und die WestLB auf ein Viertel ihrer bisherigen Größe schrumpfen lassen.