Dax behauptet sich über 10 000 Punkten
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Freitag wegen feiertagsbedingt geschlossener US-Börsen und ohne wichtige Daten nur wenig von der Stelle gekommen.
Zum Handelsende verbuchte der deutsche Leitindex ein Minus von 0,20 Prozent auf 10 009,08 Punkte. Damit behauptete er sich aber über der viel beachteten Marke von 10 000 Punkten und schaffte ein Wochenplus von fast zwei Prozent.
„Nach dem starken Anstieg von gestern ist erst einmal die Luft raus“, sagte Kornelius Barczynski, Marktanalyst beim Brokerhaus GKFX. Insgesamt sei für den Dax der Weg aber frei zu neuen Rekordständen.
Am Donnerstag hatten ein guter US-Arbeitsmarktbericht und die Festlegung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf anhaltend niedrige Zinsen dem Dax den höchsten Schlussstand seiner Geschichte beschert. Eine neue zwischenzeitliche Rekordmarke blieb ihm allerdings verwehrt - anders als den US-Indizes Dow Jones Industrial und S&P 500.
Der MDax ging am Freitag 0,16 Prozent tiefer bei 16 888,92 Punkten aus dem Handel. Der TecDax verlor 0,35 Prozent auf 1329,62 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich 0,59 Prozent schwächer bei 3270,47 Punkten ins Wochenende. Der Cac-40-Index in Paris gab ebenfalls nach, während sich der Londoner FTSE 100 kaum verändert zeigte.
Im Dax setzten sich die Aktien des Industrie- und Stahlkonzerns ThyssenKrupp mit plus 1,41 Prozent an die Spitze. Laut einem Börsenbrief erwartet Konzernchef Heinrich Hiesinger, dass das brasilianische Stahlwerk im laufenden Jahr und damit früher als erwartet in die schwarzen Zahlen kommt.
Die Lufthansa-Papiere setzten mit Gewinnen von 0,51 Prozent ihre Erholung fort. Europaweit gehörten Werte aus dem Transport- und Freizeitsektor zu den gefragtesten Aktien. Zudem hatte der Billigflieger Easyjet positiv aufgenommene Verkehrszahlen für den Juni veröffentlicht.
Bei den MDax-Werten sprangen Papiere von LEG Immobilien mit plus 3,84 Prozent an die Indexspitze. Sie profitierten von positiven Äußerungen eines Experten der Deutschen Bank. Die Titel von Metro rutschten am Indexende um 1,80 Prozent ab. Hier belastete der sich zuspitzende Machtkampf um die Elektronikkette Media-Saturn (MSH). Laut Medienberichten hatte der MSH-Gründer und Metro-Großaktionär Erich Kellerhals eine Gesellschafterversammlung zur Absetzung von Interims-Chef Pieter Haas einberufen. Ein Metro-Sprecher teilte indes mit, als Ergebnis der Abstimmung bleibe Haas auf seinem Posten.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,08 Prozent auf 1,05 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,37 Prozent auf 136,69 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,21 Prozent auf 146,84 Punkte. Der Euro notierte bei 1,3599 US-Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,3588 (Donnerstag: 1,3646) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7359 (0,7328) Euro.