dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Bundestag billigt Reformgesetz für Lebensversicherungen
Berlin (dpa) - Der Bundestag hat das Gesetz zur Stabilisierung der Lebensversicherer beschlossen. Die am Freitag in Berlin gebilligten Gesetzespläne der schwarz-roten Koalition sehen Änderungen unter anderem bei der Beteiligung ausscheidender Versicherungskunden an den stillen Reserven vor. Zudem soll der Garantiezins für Neuverträge Anfang 2015 weiter sinken. Geplant sind auch schärfere Auflagen für Unternehmen. Für Freitag nächster Woche wird die Zustimmung auch des Bundesrates erwartet. Damit könnte noch von Ende Juli an die geplante Kappung der Bewertungsreserven gelten.
Auch eine Million Subaru-Modelle müssen in die Werkstätten
Tokio (dpa) - Die Massenrückrufe in der Autoindustrie reißen nicht ab: Der japanische Konzern Fuji Heavy Industries Ltd muss weltweit 1,18 Millionen Autos seiner Marke Subaru wegen Problemen mit Bremsleitungen in die Werkstätten zurückholen. Streusalz auf den Straßen könne zu Korrosion an den Bremsleitungen führen und die Bremswirkung beeinträchtigen, teilte der Konzern am Freitag mit. Berichte über Unfälle gebe es keine. In Deutschland seien 52 000 Autos betroffen. Mit 660 000 werden die meisten in Amerika zurückgerufen, weitere rund 250 000 in anderen europäischen Ländern sowie 150 000 in China, wie das Unternehmen weiter mitteilte.
Media-Saturn-Interimschef bleibt im Amt - Streit geht weiter
Ingolstadt/München (dpa) - Der Interimschef von Europas größtem Elektrogerätehändler Media-Saturn, Pieter Haas, bleibt gegen den Willen von Firmengründer Erich Kellerhals im Amt. „Die heutige, außerordentliche Gesellschafterversammlung hat wie erwartet das Ergebnis erbracht, dass Herr Haas weiterhin Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung von Media-Saturn ist“, teilte ein Sprecher der Metro Group, die mit 78 Prozent Mehrheitseigner von Media-Saturn ist, am Freitag mit. „Damit sind weiterhin Kontinuität und Stabilität in der Geschäftsführung von Media-Saturn sichergestellt, was in der aktuellen Situation am Wichtigsten ist.“
„Grüne Berufe“ beschließen Tarif-Mindestlohn: Start mit 7,40 Euro
Frankfurt/Kassel (dpa) - Für die rund 750 000 Beschäftigten der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau gilt vom nächsten Jahr an ein tariflicher Mindestlohn von 7,40 Euro im Westen und 7,20 Euro im Osten. Das haben die Gewerkschaft IG BAU und die Arbeitgeberverbände am Donnerstagabend in Kassel beschlossen. Mit der Tarifeinigung werden die Löhne schrittweise an den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro herangeführt, den der Bundestag beschlossen hatte. Die Tarifparteien nutzen dabei die Anpassungszeit bis Ende 2017, die das Mindestlohngesetz erlaubt. Die Löhne steigen weiter auf 8,00 Euro West und 7,90 Euro Ost zum Jahresbeginn 2016, bundeseinheitlich 8,60 Euro Anfang 2017 und 9,10 Euro ab 1. November 2017.
Aktionärsschützer: Viele Dax-Konzerne lassen Investoren im Ungewissen
Frankfurt/Main (dpa) - Die meisten großen deutschen Aktiengesellschaften informieren Investoren nach einer Studie nur unzulänglich über ihre erwartete Geschäftsentwicklung. Die Zahl der Dax-Unternehmen, die gar keinen Ausblick etwa zum Gewinn wagen, sei 2013 gegenüber dem Vorjahr von sechs auf zehn gestiegen, sagte der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, am Freitag in Frankfurt. Die Aktionärsschützer haben gemeinsam mit Kirchhoff Consult die Geschäftsberichte der 30 im Dax gelisteten Gesellschaften untersucht. Dabei bescheinigte die DSW acht Gesellschaften - immerhin einer mehr als im Vorjahr - präzise Angaben zum erwarteten Konzernergebnis, zur Geschäftsentwicklung oder zu anstehenden Investitionen und Finanzierungen: Allianz, Continental, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Fresenius SE, Munich Re, Siemens und Volkswagen.
Ausschuss bewilligt weiteres Geld für Hauptstadtflughafen
Berlin (dpa) - Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Freitag weitere Millionen für den Bau des neuen Hauptstadtflughafens freigegeben. Dabei ging es um eine Tranche von 58 Millionen Euro aus der ersten Finanzspritze von insgesamt 1,2 Milliarden Euro aus dem Jahr 2012. Wie aus Teilnehmerkreisen verlautete, bewilligte der Ausschuss das Geld mit den Stimmen der schwarz-roten Koalition. Aus der Opposition gab es Kritik, dass das Verkehrsministerium keine ausreichenden Unterlagen zu Kosten und Terminen des Projekts vorgelegt habe. „Das ist eine krasse Missachtung des Parlaments durch Verkehrsminister Dobrindt“, sagte der Grünen-Haushälter Sven-Christian Kindler. Der Linkspartei-Abgeordnete Herbert Behrens sprach von Arbeitsverweigerung.
Mehr als 3000 Demonstranten bei Stahl-Warnstreik in Niedersachsen
Hannover (dpa) - Im laufenden Tarifstreit der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben am Freitag auch in Niedersachsen mehr als 3000 Arbeiter demonstriert. Vor den Toren der Salzgitter AG in Salzgitter versammelten sich nach Angaben der IG Metall am Morgen knapp 2500 Demonstranten. „Die Aktion war ein voller Erfolg“, sagte der Gewerkschaftsfunktionär Carsten Bremer. Vier Stunden lang hätten alle Produktionsanlagen bis zum Mittag geruht. Zudem hätten sich auch viele Delegationen von anderen Betrieben an der Kundgebung beteiligt. In Peine legten nach den Angaben der IG Metall ebenfalls etwa 200 Beschäftigte die Arbeit vorübergehend nieder. Am Stahl-Standort Georgsmarienhütte waren etwa 400 Streikende dem Gewerkschaftsaufruf gefolgt.
Argentinien erhält Rückendeckung im Milliardenstreit mit Hedgefonds
Washington/Buenos Aires (dpa) - Argentinien hat im Milliardenstreit mit US-Hedgefonds noch einmal die Muskeln spielen lassen und sich Unterstützung der amerikanischen Staatengemeinschaft OAS geholt. Kurz vor dem Auftakt der Gespräche mit den von der argentinischen Regierung als „Aasgeier“ titulierten Gläubigern weicht Wirtschaftsminister Axel Kicillof nicht vom Konfrontationskurs ab. „Dies ist keine Verhandlung, sondern Erpressung“, sagte er am Donnerstag (Ortszeit) auf einer Sondersitzung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Washington. Ein Urteil des New Yorker Richters Thomas Griesa verbietet Argentinien, nach US-Recht ausgegebene Staatsanleihen zu bedienen, bis nicht 1,5 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) an alten Schulden bei den US-Hedgefonds NML Capital und Aurelius beglichen sind.
Dax bleibt kaum bewegt über 10 000 Punkten
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Aktienindizes haben sich am Freitag wegen eines US-Feiertags und mangels marktbewegender Daten träge gezeigt. Der Dax fiel am Nachmittag um 0,06 Prozent auf 10 023 Punkte und verteidigte damit die am Donnerstag wieder überwundene, psychologisch bedeutsame Marke von 10 000 Zählern. Auf Wochenbasis deutet sich somit ein Dax-Gewinn von über zwei Prozent an. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,08 Prozent am Freitag auf 1,05 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,37 Prozent auf 136,69 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3588 (Donnerstag: 1,3646) Dollar fest.