Dax-Dividenden fast zurück auf Vorkrisen-Niveau
Frankfurt/Main/Berlin (dpa) - Die Dax-Konzerne schütten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 beinahe so viel Dividenden aus wie vor Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise. Insgesamt sollen Aktionäre der 30 Leitindex-Riesen diesmal einen Geldregen von 25,6 Milliarden Euro erhalten.
Das berechnete das Beratungs- und Prüfungsunternehmen Ernst & Young. Diese Summe liegt gut ein Viertel (28 Prozent) höher als die vor rund einem Jahr ausgeschütteten Dividenden für das Geschäftsjahr 2009.
In dieser Bilanzsaison steigern 23 der 30 Dax-Unternehmen ihre Dividende teils erheblich, fünf lassen sie unverändert. Die Commerzbank zahlt wie im Vorjahr nichts und die Telekom schüttet weniger aus. Absoluter Spitzenreiter beim Plus ist der Lastwagen- und Motorenbauer MAN. Die Münchner wollen nach mageren 25 Cent nun 2 Euro zahlen.
Die höchste Dividende plant der Rückversicherer Munich Re: 6,25 Euro pro Anteilsschein sollen fließen - ein Plus von 9 Prozent. Die Dividendensumme reicht an das Ausschüttungsniveau vom Geschäftsjahr 2007 heran, als Ernst & Young zufolge 27,2 Milliarden Euro flossen.
Anfang Mai 2007 - die Zeit der meisten Hauptversammlungen mit den Beschlüssen für die endgültige Dividende - notierte der DAX bei rund 7500 Zählern. Heute, knapp vier Jahre später, liegt er noch unter 7000. Die Dividendenauszahlung benötigt den Beschluss der Hauptversammlung, in der Regel werden die Vorschläge der Vorstände aber eins zu eins umgesetzt.
Ernst & Young hatte Anfang der Woche auch Berechnungen zu den Gewinnen der Dax-Konzerne präsentiert. Demnach verbuchten die 30 Schwergewichte der deutschen Wirtschaft im Geschäftsjahr 2010 einen Ertrag von insgesamt 96,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr 2009 ist das ein Plus von satten 66 Prozent. Im selben Zeitraum hatten die Umsätze um 13 Prozent zugelegt.