Dax erholt sich nach Lawrow-Äußerungen etwas
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Freitag vor dem Hintergrund von Hoffnungen auf eine Entspannung in der Krim-Krise etwas erholt.
Bei einem Treffen mit dem US-Außenminister John Kerry hatte sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow gesagt, dass Moskau keine militärische Einmischung in der Ost-Ukraine plane. Der Leitindex stieg nach einem verhaltenen Start um 0,43 Prozent auf 9056,41 Punkte. In dieser Woche hat das Börsenbarometer damit aber 3,15 Prozent eingebüßt. Der MDax gab am Freitag um 0,35 Prozent auf 16 009,80 Punkte nach. Der TecDax fiel um 0,88 Prozent auf 1211,98 Punkte.
Allgemein wird am Sonntag mit einer Zustimmung für einen Beitritt der Krim zu Russland gerechnet. Entscheidend für die weitere Richtung des Dax ist laut Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG nunmehr die Frage, mit welchen Sanktionen oder Restriktionen die westlichen Staaten auf die Abstimmung reagieren werden. Vor diesem Hintergrund sei die Nervosität an den Märkten derzeit immens hoch.
Aktien von Gerry Weber kamen nach Zahlen zunächst kräftig unter Zugzwang, erholten sich aber und stiegen um 1,34 Prozent. Im ersten Geschäftsquartal hatte der Modekonzern den Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um drei Prozent gesteigert und vor allem von den eigenen Läden profitiert. Das Wachstum auf vergleichbarer Fläche bezifferten die Westfalen auf 3,2 Prozent. Händler bezeichneten die Gewinnkennzahlen als unerwartet schwach, Analystin Yasmin Moschitz von der Commerzbank sprach von wenig inspirierenden Resultaten.
Papiere von Fresenius SE legten nach der Ankündigung eines Aktiensplits an der Dax-Spitze um mehr als drei Prozent zu. Die Papiere sollen im Verhältnis eins zu drei geteilt werden, was sie optisch günstiger macht. Damit soll der Handel der Aktie gefördert werden. K+S verloren in der Dax-Schlussgruppe 0,77 Prozent, nachdem sie am Vortag bereits fast zehn Prozent abgesackt waren. Hochtief büßten am MDax-Ende 2,78 Prozent ein, nachdem die australische Tochter Leighton laut Medienberichten vor einer Abschreibung in Höhe von 2 Milliarden Australische Dollar stehen könnte.
Der EuroStoxx 50 fiel um 0,49 Prozent auf 3004,64 Punkte. Auch in Paris und London standen unter dem Strich Verluste. An der Wall Street legte der Dow moderat zu.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,30 Prozent am Vortag auf 1,25 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,26 Prozent auf 134,97 Punkte zu. Der Bund Future sank um 0,15 Prozent auf 143,49 Punkte. Der Euro zog wieder an und notierte zuletzt bei 1,3912 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3884 (Donnerstag 1,3942) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7203 (0,7173) Euro.