Dax greift 10 000 Punkte an
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Montag erstmals seit Januar wieder über 10 000 Punkte geklettert. Zum Schluss konnte der deutsche Leitindex die psychologisch wichtige Marke nicht ganz halten. Der erneut rutschende Ölpreis sorgte am Nachmittag für etwas Unsicherheit.
Dem Dax blieb aber ein sattes Plus von 1,62 Prozent auf 9990,26 Punkte. Das ist der höchste Schlusskurs seit dem 6. Januar. Der Leitindex hat sich seit gut einem Monat um fast 1300 Punkte oder 15 Prozent vom verpatzten Jahresstart erholt. Börsianer nennen das billige Geld der Notenbanken als Triebfeder.
Der MDax gewann am Montag 1,21 Prozent auf 20 054,56 Punkte. Der Index der mittelgroßen Aktienwerte schloss damit zum ersten mal seit Anfang Januar wieder über der runden Marke von 20 000 Punkten. Der Auswahlindex für Technologiewerte, der TecDax, stieg um 1,62 Prozent auf 1644,78 Punkte.
Einige Anleger hofften auf die Federal Reserve am Mittwoch, sagte Experte Jens Klatt vom Analysehaus DailyFX. Zwar sei in den USA keine weitere Verbilligung des Geldes möglich, die Währungshüter könnten aber andeuten, dass sie keine weiteren Zinserhöhungen in den kommenden zwölf Monaten anstrebten.
Tagessieger im Dax waren die Aktien von Eon mit einem Kursgewinn von 3,15 Prozent. RWE-Titel legten um 2,46 Prozent zu. Am Dienstag beginnen die Verhandlungen des Bundesverfassungsgerichts über die Rechtmäßigkeit des deutschen Atomausstiegs. Das könnte einem Händler zufolge bei einigen Anleger Hoffnungen auf eine positive Lösung geweckt haben.
Aktien der Autobauer profitierten vom etwas schwächeren Eurokurs, der die Exportchancen außerhalb der Eurozone verbessert. Hinzu kamen positive Branchenstudien. Die Papiere der Autobauer legten um jeweils fast 2 Prozent zu, auch die von Volkswagen.
Alle 30 Dax-Werte gingen mit einem Kursgewinn aus dem Handel: Die Papiere der Lufthansa legten als schlechtester Wert um0,03 Prozent zu. Die Aktien der Fluggesellschaft blicken waren den vergangenen Wochen allerdings auch deutlich gestiegen.
Im MDax schossen die Aktien des Röhrenherstellers und Stahlkochers Salzgitter um fast 6 Prozent hoch. Analysten reagierten positiv auf einen Auftrag für Europipe - ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Dillinger Hütte. Berenberg und auch Exane BNP Paribas reagierten mit Kaufempfehlungen auf den Auftrag vom Freitag.
Bilfinger-Aktien legten um 4,23 Prozent zu. Zur Wochenmitte steht die Bilanzpressekonferenz des kriselnden Bau- und Industriedienstleisters auf der Agenda, bei der einem Händler zufolge der Ausblick für das laufende Jahr bekannt gegeben werden dürfte.
Der EuroStoxx-50-Index ging 0,59 Prozent höher bei 3091,98 Punkten aus dem Handel. In Paris und London ging es für die Leitindizes ebenfalls weiter aufwärts. In den USA kletterte der Dow-Jones-Industrial-Index um 0,15 Prozent nach oben. Er machte damit sein Minus seit Jahresbeginn fast wett.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,14 (Freitag: 0,17) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 141,71 Punkte. Der Bund-Future rutschte dagegen mit 0,05 Prozent ins Minus auf 161,64 Punkte. Der Eurokurs bewegte sich kaum: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1119 (1,1090) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8994 (0,9017) Euro. Zuletzt lag der Euro bei 1,11 Dollar.