Dax-Konzerne rauschen mit Volldampf aus Krise

Frankfurt/Main (dpa) - Die Dax-Konzerne haben einen fulminanten Start ins Jahr hingelegt: Die Schwergewichte der deutschen Wirtschaft steigerten ihren Umsatz im ersten Quartal 2011 durchschnittlich um 12 Prozent und ihr operatives Ergebnis (EBIT) sogar um 61 Prozent.

Das geht aus einer Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens Ernst & Young hervor. Die Analyse lag der Nachrichtenagentur dpa am Freitag in Frankfurt vor, sie vergleicht zentrale Quartalskennzahlen der im Leitindex notierten Unternehmen mit dem ersten Vorjahresviertel. Nach einer dpa-Auswertung erwirtschafteten die 30 DAX-Konzerne in diesem Quartal unterm Strich einen Gewinn von 21,5 Milliarden Euro. Das waren 23 Prozent mehr als im Vorjahr.

Nachdem die Dax-Konzerne bereits im vergangenen Jahr aus der Krise gerauscht waren und bei den Erlösen zweistellige Wachstumsraten geschafft hatten, setzte sich dieser Schwung nun ungebremst fort. Thomas Harms, Partner bei Ernst & Young, sagte: „Alle Experten hatten prognostiziert, dass das Wachstum sich im Jahr 2011 verlangsamen würde - davon ist bislang jedoch nichts zu spüren.“ Die Unternehmen hätten vor allem von dem anhaltenden Boom in Schwellenländern wie etwa Brasilien profitiert.

Die Studie passt ins Bild: Am Freitag teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die deutsche Wirtschaft noch dynamischer wächst als erwartet. Im ersten Quartal 2011 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Schlussquartal 2010 um 1,5 Prozent.

Zusammengerechnet durchbrachen die Dax-Konzerne im ersten Quartal beim Umsatz die Marke der Viertel-Billion: 269 Milliarden Euro waren es - nach 242 Milliarden Euro vor einem Jahr. Das um durchschnittlich 61 Prozent gesteigerte EBIT (Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen) kam insgesamt auf 29,3 Milliarden Euro - ein Plus von 3,9 Milliarden.

Auffällig ist, dass besonders die Autobranche operativ zulegte: Volkswagen, BMW, Daimler und Nutzfahrzeughersteller MAN stehen bei den EBIT-Zuwächsen ganz vorne, in absoluten Zahlen liegt Siemens an der Spitze, gefolgt von Volkswagen, RWE, Eon, BASF, Daimler und BMW.

In der dpa-Auswertung zum Gewinn sticht auch MAN hervor: Gegenüber dem Vorjahresquartal konnte der Münchner Lastwagenbauer seinen Gewinn in den ersten drei Monaten 2011 unterm Strich auf 565 Millionen Euro mehr als verzehnfachen. Auch der Autobauer Volkswagen, der unter seinem Dach MAN, Scania und sein Nutzfahrzeuggeschäft bündeln will, sowie BMW konnten kräftige Gewinnsprünge verbuchen.