Dax leicht im Minus - 7700-Punkte-Marke hält
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach zwei freundlichen Handelstagen wieder etwas Boden verloren. Überraschend starke Konjunkturdaten aus den USA begrenzten jedoch die Verluste und der Dax schloss über 7700 Punkten.
Mit einem Minus von 0,43 Prozent bei 7708,16 Punkten beendete der Leitindex den Handel. Auf Wochensicht legte er damit ungeachtet der Turbulenzen durch die Italienwahl um 0,60 Prozent zu. Der MDax gab am Freitag um 0,30 Prozent auf 13 261,91 Punkte nach. Der TecDax verlor 0,24 Prozent auf 915,96 Punkte.
Ein sehr schwacher Euro und befürchtete Budgetkürzungen in den USA hatten zunächst spürbar belastet. Am Nachmittag kam es dann zur Erholung. So hellte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im Februar überraschend auf und der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie stieg entgegen den Erwartungen. Vor dem Hintergrund des ungelösten Haushaltsstreites sei die verbesserte Stimmung in der Industrie äußert positiv, sagte ein Börsianer.
Auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage recht ruhig. Die Papiere der Deutschen Bank waren nach einer negativen Studie von Goldman Sachs mit minus 4,33 Prozent Schlusslicht im Dax. Die geplanten Auflagen der US-Notenbank Fed für ausländische Banken könnten nach Ansicht von Analyst Jernej Omahen eine neue Debatte um die Kapitalisierung und die Renditeziele des Instituts auslösen.
Zweitgrößter Verlierer waren die Titel von ThyssenKrupp mit einem Abschlag von 2,95 Prozent. Dass der Industriekonzern erneut ins Visier des Bundeskartellamts geraten ist, belastete. Die ex Dividende gehandelten Infineon-Aktien lagen nur optisch im Minus.
Unter den Nebenwerten standen zwei Unternehmen mit ihrer Dividendenpolitik im Blick. Die Metro-Aktien kamen mit knapp fünf Prozent unter Druck, weil der Handelskonzern für 2012 weniger an seine Aktionäre ausschütten will. Im TecDax schickte eine drastische Dividendenkappung die Anteile von Euromicron mit knapp elf Prozent auf Talfahrt. Der Telekomzulieferer hatte zudem schwache Zahlen für 2012 vorgelegt.
Der EuroStoxx 50 sank um 0,64 Prozent auf 2616,75 Prozent und auch in Paris wurden Verluste verbucht. In London legte der FTSE 100 dagegen leicht zu. In den USA gaben die Börsen moderat nach. Der Dow Jones Industrial sank zum europäischen Handelsschluss um 0,20 Prozent.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,17 Prozent am Vortag auf 1,14 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 134,75 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,38 Prozent auf 145,57 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel unter 1,30 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3000 (Donnerstag: 1,3129) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7692 (0,7617) Euro.