Dax stabilisiert sich

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich nach den jüngsten Verlusten am Freitag etwas stabilisiert.

Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG sprach von einer Beruhigung der Lage auf dem Frankfurter Börsenparkett, nachdem insbesondere am Vortag Aussagen eines US-Notenbankmitglieds zu möglicherweise früher als erwartet steigenden Zinsen für Druck gesorgt hatten.

Der deutsche Leitindex schloss 0,10 Prozent fester bei 9815,17 Punkten. Auf Wochensicht stand indes mit minus 1,72 Prozent der größte Verlust seit Mitte April zu Buche. Der MDax verabschiedete sich am Freitag mit Kursgewinnen in Höhe von 0,61 Prozent bei 16 07,89 Punkten aus dem Handel, während der TecDax mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 1306,62 Punkte auf der Stelle trat.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es vor dem Wochenende um 0,17 Prozent auf 3227,85 Punkte bergab. Die nationalen Indizes in Paris und London zeigten sich uneinheitlich. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsschluss knapp im Minus.

Die schon zuletzt starken FMC-Aktien gehörten nach einer Übernahme mit Gewinnen von 1,77 Prozent zu den besten Dax-Werten. Der Dialysespezialist baut für rund 600 Millionen US-Dollar sein Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Blutwäsche in den USA aus. Die Titel des FMC-Mutterkonzerns Fresenius verteuerten sich um 0,83 Prozent.

Beim Sportartikelhersteller Adidas sorgten starke Zahlen des US-Konkurrenten Nike für Kursgewinne in Höhe von 1,13 Prozent. Die Amerikaner übertrafen im vierten Geschäfsquartal die Erwartungen, was die Aktien um anderthalb Prozent steigen ließ. Chemiewerte litten hingegen etwas unter einer Gewinnwarnung des amerikanischen Branchenvertreters Dupont: Die Aktien von BASF und Bayer gaben um 0,42 beziehungsweise 0,49 Prozent nach, während die Aktien der Amerikaner in New York deutlich mehr verloren.

Die Aktionäre des Reisekonzerns Tui konnten sich hingegen nach dem überraschend angekündigten Zusammenschluss mit der britischen Tochter Tui Travel über ein Plus von 5,49 Prozent freuen. Deren Titel legten in London um knapp dreieinhalb Prozent zu. Die Aktien der Senderkette ProSiebenSat.1 notierten nur optisch im Minus: Bereinigt um die heute gezahlte Dividende standen sie deutlich in der Gewinnzone.

Schlusslicht im SDax waren die Vossloh-Aktien, die nach einer Gewinnwarnung 9,70 Prozent einbüßten. Der Verkehrstechnikkonzern erwartet für das Gesamtjahr nun einen operativen Verlust, während am Markt mit einem klar positiven Ergebnis gerechnet worden war.

Die Aktien von Borussia Dortmund rutschten wegen einer Kapitalerhöhung mit 1,83 Prozent ins Minus Euro. Der einzige börsennotierte deutsche Fußballverein gibt mehr als sechs Millionen neue Stückaktien zu je 4,37 Euro aus, die komplett vom Sponsor Evonik Industries übernommen werden.

Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,02 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 136,41 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,15 Prozent auf 146,84 Punkte. Der Euro kostete 1,3631 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3620 (Donnerstag: 1,3606) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 1,7342 (0,7350) Euro.