Dax startet im Minus nach Rekordjagd der Vorwoche
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Montag nach der Rekordjagd der Vorwoche mit Verlusten in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex lag in den ersten Handelsminuten 0,22 Prozent niedriger bei 8846 Punkten.
Am Freitag hatte der Dax bei 8865,10 Punkten auf einem Rekordhoch geschlossen. Der MDax stieg am Montag zuletzt um 0,13 Prozent auf 15 720 Punkte, der TecDax legte um 0,47 Prozent auf 1109 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 hingegen gab 0,27 Prozent auf 3025 Punkte nach.
Nachdem die zumindest vorübergehende Lösung des US-Haushaltsstreits den Aktienmärkten weltweit Auftrieb verliehen hatte, halten Experten auf dem Rekordniveau zunächst eine Konsolidierung für möglich.
Der Konflikt sei nicht gelöst, sondern nur ins nächste Jahr verschoben, sagte Analyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg. Bis zum Jahresende stünden die Ampeln an den Börsen aber insgesamt auf grün - Verkaufsdruck dürfte an den Märkten kaum aufkommen.
SAP-Aktien konnten nach der Zahlenvorlage am Morgen kräftig zulegen und mehr als fünf Prozent gewinnen. Europas größter Softwarekonzern verdiente im dritten Quartal vor Steuern gut ein Viertel mehr als vor einem Jahr.
Die Walldorfer bestätigten zudem ihre Prognose. Ein Händler sagte am Morgen, wichtig sei vor allem die Bestätigung des Ausblicks, nachdem nahezu alle Wettbewerber mit ihrem Zwischenbericht gewarnt hätten. Das wirke positiv auf den Aktienkurs. Auch die Darmstädter Software AG profitierte im Kielwasser von den SAP-Zahlen: Ihre Aktien gewannen gut zweieinhalb Prozent.
Papiere der Deutschen Bank hingegen verzeichneten Verluste von knapp anderthalb Prozent. Händler sahen den Grund vor allem in der drohenden Rekordstrafe für die US-Großbank JPMorgan. Der amerikanische Branchenprimus soll wegen fragwürdiger Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise 13 Milliarden Dollar (9,5 Mrd Euro) berappen.
Vor allem die Höhe der Strafe sei ein negatives Zeichen für die Deutsche Bank, kommentierte ein Händler. Die von dem deutschen Finanzkonzern für ähnliche Rechtsstreitigkeiten gebildeten Rückstellungen könnten zu niedrig sein.