Dax verliert etwas vor Entscheidung in Zypern

Frankfurt/Main (dpa) - In Erwartung einer Entscheidung über die Zukunft Zyperns ist der deutschen Aktienmarkt am Freitag auf der Stelle getreten. Der Dax ging mit minus 0,27 Prozent bei 7911,35 Punkten ins Wochenende.

Im Verlauf löste sich der Leitindex aber vom Tief bei 7876 Punkten, auf das er in Reaktion auf das eingetrübte Ifo-Geschäftsklima gerutscht war. Seit vergangenem Freitag stehen minus 1,63 Prozent zu Buche. Für den MDax ging es vor dem Wochenende um 0,01 Prozent auf 13358,86 Punkte hoch. Am Montag hatte der Index mittelgroßer Werte über 13528 Punkten einen Rekord erreicht. Der TecDax schloss 0,10 Prozent tiefer bei 914,43 Punkten.

„Die Anleger trotzen der Zypern-Krise und es gibt es kaum Zeichen von Unruhen an den Finanzmärkten“, sagte Stefan Hötte vom Broker IG. Neuen Zündstoff für die Finanzmärkte dürfte die Abstimmung des zyprischen Parlaments über ihren „Plan B“ liefern. Nachdem das Parlament bereits die Beschaffung der Gelder durch eine einmalige Abgabe auf Bankguthaben abgelehnt hatte, sollen die Gelder nun wohl von verschiedenen Einrichtungen beschafft werden. Hinzu sei der schwache ifo-Geschäftsklimaindex als Belastung gekommen, so Hötte.

Tagessieger im Dax waren Adidas-Aktien mit einem Plus von 2,52 Prozent auf 80,08 Euro. Börsianern zufolge rissen gute Zahlen vom Konkurrenten Nike aus den USA die Papiere mit nach oben. Im Verlauf waren sie bei 80,34 Euro so teuer wie nie zuvor. Munich Re profitierten als zweitbester Wert von einer Kurszielerhöhung der Analysten von Credit Suisse. Auch die Versorger knüpften als Favorit in Europa an ihre Erholung an. Im Dax stiegen Eon-Titel 1,17 Prozent.

Wie schon am Vortag hielten dagegen Lanxess-Aktien mit minus 4,54 Prozent auf 55,66 Euro die rote Laterne im Dax. Händler begründeten die anhaltende Talfahrt mit negativen Analystenstudien nach den zuletzt mit Enttäuschung aufgenommenen Aussagen zum ersten Quartal. Die Anteile an HeidelbergCement setzten mit minus 2,06 Prozent ihre Korrektur nach der zuvor sehr steilen Aufwärtsbewegung fort.

Im MDax zählten Immobilienwerte nach Zahlen zu den Favoriten: Gagfah war 2012 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und will mit einem neuen Chef seinen Ruf aufpolieren. Die Aktien gewannen an der Indexspitze 6,12 Prozent auf 9,567 Euro. Die Papiere von Deutsche Euroshop legten 2,23 Prozent zu, nachdem der Shoppingcenter-Investor dank Zukäufen im Vorjahr mehr Umsatz gemacht und seinen Gewinn durch Sondereffekte kräftig gesteigert hatte. Bei GSW Immobilien sprachen Beobachter dagegen von wie erwartet ausgefallenen Zahlen, worauf die Titel um 1,22 Prozent nachgaben.

Hochtief-Aktien verloren nach dem Abgang des Aufsichtsratschefs von Leighton und zweier Kollegen am MDax Ende 5,32 Prozent auf 51,41 Euro. Salzgitter geht indes auch für 2013 von einem schwierigen deutschen Stahlmarkt aus. Das ließ die Aktien um 3,25 Prozent absacken. Zudem belastete laut einem Händler die deutliche Dividendensenkung. Die Führung der australischen Tochter hatte sich mit dem des Essener Baukonzern überworfen.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,08 Prozent tiefer bei 2681,67 Punkten. An der Börse in Paris endete der Handel etwas tiefer, der FTSE 100 in London rückte dagegen um 0,07 Prozent vor. Der New Yorker Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende ein halbes Prozent höher.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,06 (Vortag: 1,09) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 135,37 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,16 Prozent auf 144,35 Punkte. Der Euro wurde bei 1,2985 US-Dollar gehandelt. Am Nachmittag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,2948 (1,2910) Dollar bereits etwas höher als am Vortag festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7723 (0,7746) Euro.