Deutlich weniger Beschäftigte in der Solarindustrie
Berlin (dpa) - In der deutschen Solarbranche sind nach Berechnungen von Wissenschaftlern deutlich weniger Menschen beschäftigt als von Branchenverbänden angegeben.
Laut der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) gibt es in der deutschen Fotovoltaik-Branche derzeit rund 80 000 Arbeitsplätze, wie die „Welt am Sonntag“ berichtet. Die von den Branchenverbänden der Solarwirtschaft angegebenen 133 000 Arbeitsplätze würden bei weitem nicht erreicht. Nach der Erhebung der Berliner Hochschule sind rund 75 Prozent der Stellen zudem nicht dem eigentlichen Hightech-Bereich der Fertigung zuzuordnen, sondern dem Handel und dem installierenden Handwerk.
Weil auf Druck der asiatischen Billigkonkurrenz immer mehr Solarunternehmen ihre Fertigung nach Malaysia oder China verlegten, werde es fraglich, ob die Zahl der Arbeitsplätze in den erneuerbaren Energien die wegfallenden Stellen im Bereich fossiler und atomarer Energieerzeugung voll ersetzen könnten, wurde HTW-Energie-Experte Wolfgang Hummel zitiert. Der deutsche Energiemarktführer Eon hatte in dieser Woche den Abbau von bis zu 11 000 Arbeitsplätzen bekannt gegeben und dies zum Teil mit den Folgen des Atomausstiegs und der Energiewende in Deutschland begründet.