Deutsche Autobauer erwarten 2012 schwächeres Wachstum
Genf (dpa) - Nach Rekordwerten bei Produktion, Export und Umsatz im Vorjahr werde das hohe Tempo nicht zu halten sein, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Montag zum Auftakt des Autosalons in Genf.
2012 werde ein „hartes Arbeitsjahr“, bekräftigte Wissmann. „Wir haben Geschwindigkeit zurückgenommen, halten aber noch vergleichsweise hohes Tempo.“ Zuversichtlich stimmt den VDA-Präsidenten die anhaltend positive Entwicklung in China und den USA. Für beide Länder erwartet der Verband 2012 jeweils ein Plus von acht Prozent auf mehr als 13 Millionen Fahrzeuge.
In den ersten beiden Monaten des Jahres war der Zuwachs in den USA schon zweistellig ausgefallen. Dabei legten die deutschen Konzernmarken fast doppelt so stark wie der Gesamtmarkt zu. Auch in Japan dürfte es nach den Katastrophen im vergangenen Jahr nun wieder aufwärtsgehen.
In Westeuropa stellt sich der Verband dagegen in diesem Jahr auf einen Marktrückgang von bis zu fünf Prozent auf 12,1 Millionen Autos ein. „Mit ihrer globalen Ausrichtung können die deutschen Hersteller die momentane Schwäche auf dem westeuropäischen Markt ausgleichen“, sagte Wissmann.
In Deutschland stagnierte der Markt im Januar und Februar auf Vorjahresniveau. Auch für das Gesamtjahr rechnet Wissmann mit einem in etwa gleichbleibenden Markt von mehr als 3,1 Millionen Fahrzeugen. 2011 waren die Neuzulassungen um neun Prozent auf rund 3,17 Millionen Wagen gestiegen.
Auf dem Genfer Autosalon wollen die deutschen Hersteller vor allem mit sportlichen Modellen punkten. Ein weiterer Schwerpunkt sind neue Kompaktwagen wie der Audi A3 oder die A-Klasse von Daimler. Hinzu kommen Assistenzsysteme, die Unfälle vermeiden sollen oder Kommunikationssysteme, die Smartphones einbinden. Angesichts hoher Kraftstoffpreise nimmt auch die Bedeutung sparsamer Motorentechnologien zu.