Deutscher Aktienmarkt mit Verlusten
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch nach dem Höhenflug am Vortag aufgrund von Gewinnmitnahmen Verluste verzeichnet. Der Dax ging 0,85 Prozent schwächer bei 7082,76 Punkten aus dem Handel.
Nach einem freundlichen Start konnte sich der deutsche Leitindex damit nicht über der Marke von 7100 Punkten behaupten, die er am Dienstag erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder übersprungen hatte. Für den MDax ging es um 1,29 Prozent auf 10 248,13 Punkte nach unten, der TecDax fiel um 1,16 Prozent auf 879,71 Punkte.
„Anleger haben nach dem jüngsten Kursanstieg erst einmal Kasse gemacht“, kommentierte Händler Stefan de Schutter von der Alpha Wertpapierhandelsbank die Entwicklung. Enttäuschende Zahlen der US- Bank Goldman Sachs hätten die Abwärtsbewegung am Nachmittag nochmals verstärkt.
Bester Wert im Dax waren die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, die 1,19 Prozent auf 60,55 Euro gewannen. Das Unternehmen hatte positive Studiendaten für sein Krebsmittel Erbitux zur Behandlung von Darmkrebs veröffentlicht. Verluste gab es dagegen bei den am Vortag noch starken Aktien von Infineon, die 3,26 Prozent auf 7,537 Euro nachgaben und damit am unteren Ende des Dax zu finden waren. Händler führten dies wie am Gesamtmarkt auf Gewinnmitnahmen zurück.
Verluste gab es auch bei den Aktien von Bayer, die sich um 1,07 Prozent auf 55,60 Euro verbilligten. Zwischenzeitlich hatten die Titel zeitweise aber sogar schon um bis zu drei Prozent im Minus gelegen. Händler verwiesen auf einen Bericht des „Manager Magazins“, wonach der seit kurzem amtierende Unternehmenschef Marijn Dekkers einen Umbau der Führungsebene plane. Das Magazin zitiert hier Unternehmenskreise. Zudem habe er auf einer Betriebsversammlung im November vor sinkenden Umsätzen und Margendruck gewarnt, wie aus einem dem Magazin jetzt vorliegenden Redetext hervorgeht.
Im TecDax büßten die Aktien von Aixtron nach enttäuschenden Zahlen des amerikanischen LED-Herstellers Cree 4,85 Prozent auf 30,40 Euro ein. Solarwerte reagierten indes größtenteils positiv auf die Einigung bei der Kürzung der Solarförderung in Deutschland. Ein Händler betonte, dass die Kürzungen gestaffelt würden und nicht gedeckelt. Zudem sei die Kürzung nicht so hoch wie zum Teil befürchtet. Centrotherm stiegen an der Spitze um 7,07 Prozent auf 32,77 Euro, und SMA Solar gewannen 6,01 Prozent auf 73,00 Euro. Auch bei den Papieren von Phoenix Solar und Solarworld gab es moderate Gewinne.
In Europa gab der EuroStoxx 50 um 0,74 Prozent auf 2923,76 Punkte nach. Verluste erlitten auch der französische Leitindex Cac 40 sowie der britische FTSE 100. In den USA lag der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss indes moderat mit 0,06 Prozent im Plus, während die übrigen Indizes leicht im Minus lagen.
Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,75 (Vortag: 2,73) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,23 Prozent auf 123,21 Punkte, der Bund Future legte dagegen 0,19 auf 124,30 Punkte zu. Der Kurs des Euro stieg: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3506 (1,3371) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7404 (0,7479) Euro.