Deutscher Automarkt wächst im Juli leicht
Flensburg (dpa) - Die rasante Talfahrt auf Deutschlands Automarkt ist im Juli vorerst gestoppt worden. Im vergangenen Monat wurden hierzulande 253 146 Pkw zugelassen und damit 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Kraftfahrtbundesamt am Freitag mitteilte.
Allerdings hatte der Juli 2013 auch einen Arbeits- und damit Verkaufstag mehr als im Vorjahr. Seit Januar liegt die Zahl mit 1,76 Millionen Autos noch 6,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.
„Der deutsche Pkw-Markt ist noch nicht über den Berg“, sagte der Präsident des Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann. Der Juli sei aber ein guter Anfang für die erwartete Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte. Dabei sollen auch steigende Exporte helfen. Weil allerdings die Nachfrage in den meisten europäischen Nachbarländern am Boden liegt, sank die Produktion in Deutschland seit Jahresbeginn um drei Prozent auf knapp 3,2 Millionen Autos.
Im Juli konnten BMW, Daimler und Opel zwar bei den heimischen Verkaufszahlen zulegen - in den ersten sieben Monaten liegen sie aber alle unter den Vorjahreswerten. Auch Europas Branchenprimus Volkswagen fährt den Verkaufszahlen von 2012 hinterher. Die Wolfsburger Kernmarke VW blieb ebenso wie die Premium-Schwester Audi auch im Juli hinter den Ergebnissen des Vorjahres zurück.
Hoffnung können die deutschen Hersteller hingegen aus dem Aufschwung in den USA schöpfen. Dort verkaufen die großen heimischen Konzerne schon annähernd wieder so viele Wagen wie zu ihren besten Zeiten. Zwar läuft es dort vor allem bei Pick-up-Trucks glänzend, bei denen die US-Hersteller kaum ausländische Konkurrenz fürchten müssen. Aber auch die deutsche Branche profitiert davon, dass die Menschen in Amerika dank der wirtschaftlichen Erholung wieder mehr Geld für einen Autokauf haben.
BMW und die Kleinwagen-Tochter Mini konnten jenseits des Atlantiks im Juli um elf Prozent zulegen, Audi um zwölf Prozent und Mercedes-Benz samt Smart sogar um 19 Prozent. Den besten Juli aller Zeiten erlebte Porsche mit einem Verkaufsplus von satten 36 Prozent. Die in den Vereinigten Staaten starken japanischen Autobauer legten ebenfalls zu. VW musste indes in dem boomenden Markt erneut einen leichten Rückgang hinnehmen.