Deutscher Maschinenexport legt zweistellig zu

Frankfurt/Main (dpa) - Die Auslandsnachfrage nach deutschen Maschinen und Anlagen brummt. Im ersten Halbjahr 2011 exportierte die Schlüsselindustrie Waren im Wert von 68,9 Milliarden Euro, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Mit einem Plus von 18,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert bleiben die Maschinen- und Anlagenbauer auf der Spur zurück zur alten Stärke. Im ersten Halbjahr 2008 hatte die stark exportorientierte Branche den Rekord-Ausfuhrwert von 72,9 Milliarden Euro erzielt, im Krisenjahr 2009 war der Wert auf 56 Milliarden Euro abgestürzt.

Großen Anteil an dem Zuwachs in der ersten Jahreshälfte 2011 hatte der chinesische Markt, der um 41,5 Prozent auf einen Anteil von 13,5 Prozent wuchs. China ist damit vor den USA und Frankreich der wichtigste Abnehmer von Maschinen und Anlagen „Made in Germany“. Der russische Markt wuchs um 40,1 Prozent und verdrängte Italien von Platz 4. Im Durchschnitt schlecht liefen die OPEC-Märkte mit minus 2,7 Prozent. Ihr Anteil an den deutschen Ausfuhren ging auf 4,1 Prozent zurück.

Allerdings bekamen die größtenteils mittelständischen Betriebe zuletzt immer mehr die Euro-Schuldenkrise zu spüren. Im Juni waren die Auftragseingänge der erfolgsverwöhnten Maschinenbauer nach zweistelligen Zuwachsraten zuvor nur noch um 1 Prozent gestiegen. Das Geschäft mit den Europartnerländern stagnierte. „Die Schuldenkrise im Euroraum belastet das Vertrauen und die Zuversicht der Unternehmen“, hatte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann Anfang August gesagt.

Auch die Exporte legten im Juni im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 4,6 Prozent zu. Damit betrug das Plus im zweiten Quartal (auf 35,9 Milliarden Euro) 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. „Das Tempo aus dem ersten Quartal, mit einer Steigerungsrate von 20,9 Prozent, wurde nicht mehr erreicht. Damals war der Vergleichsmaßstab aber auch das erste Quartal 2010, und das war im Export der absolute Tiefpunkt der Krise“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.