Devisen: Euro bleibt unter der Marke von 1,44 US-Dollar
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag imHandelsverlauf nach seinem Rutsch unter die Marke von 1,44 US-Dollar zuletztmehr oder weniger seitwärts entwickelt. Zuletzt notierte die europäischeGemeinschaftswährung bei 1,4371 Dollar.
Zuvor war der Euro noch auf rund 1,4475Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf1,4424 (Mittwoch: 1,4433) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6933(0,6929) Euro.
Marktbeobachter sprachen von einem insgesamt schwankungsfreudigen Handel,der einmal mehr vor allem von der Stimmung an den Aktienmärkten getrieben wordensei. Als die Märkte im Tagesverlauf ins Minus drehten, drückte dies entsprechendden Euro-Kurs. Hintergrund ist die Funktion des Dollar als Reservewährung, da erin turbulenten Zeiten zumeist als "sicherer Hafen" gesucht wird. Im weiterenVerlauf wirkte laut Börsianern zudem belastend, dass Leerverkäufe beiausgewählten Aktien in mehreren europäischen Ländern untersagt bleiben. DieBehörden von Frankreich, Spanien und Italien hatten ein entsprechendes Verbotbis zum 30. September verlängert, auch Griechenland und Belgien hatten sich derMaßnahme angeschlossen.
Ungeachtet dessen gehen die Blicke an den Devisenmärkten in RichtungUS-amerikanische Geldpolitik. Am Freitag wird US-Notenbankchef Ben Bernanke einemit Spannung erwartete Rede halten. Angesichts der Börsenturbulenzen und desschwachen US-Wachstums im ersten Halbjahr wird auf eine dritte Rundemilliardenschwerer Anleihenkäufe spekuliert. "Sollte Bernanke die Märkteenttäuschen, dürfte der Dollar aufgrund seiner Reservefunktion profitieren undder Euro umgekehrt belastet werden", sagte Devisenexperte Sebastian Wanke vonder DekaBank.