Jobs: Visionär und Genie
Der Apple-Gründer machte wie kein anderer aus Trends Massenware.
Cupertino. Steve Jobs gilt als Visionär, Workaholic und gnadenlos fordernder Chef. Mit dieser Mischung machte er Apple zum einflussreichsten Unternehmen der Tech-Branche. Jetzt tritt der Vater der iPhones, iPads und Macs nach Gesundheitsproblemen als Apple-Chef zurück.
Wie so viele Erfolgsgeschichten begann auch die von Apple in einer Garage. Diese gehörte Jobs’ Adoptiveltern. Der 21-Jährige baute dort Ende der 70er seine ersten Computer und entwickelte bald eine für damalige Zeiten bahnbrechende Idee: Computer sollten so einfach werden, dass jeder sie im Alltag bedienen kann. Heraus kam der revolutionäre Macintosh.
Jobs’ Erfolg gründete auf einer Masche, die er bis hin zur Entwicklung des iPhone weiter verfeinerte: Er wittert Trends und setzt sie in Massenprodukte um, die durch kühnes Design und einfache Bedienung überzeugen. Jobs’ Riecher für Innovation ist unbestritten, Lob kommt selbst von Konkurrenten: „Was Steve geleistet hat, ist einfach phänomenal“, sagt Microsoft-Gründer Bill Gates.
Jobs blieb trotz seines Erfolges immer bescheiden. „Ich bin in der Mittelklasse aufgewachsen und habe mich nie besonders für Geld interessiert“, sagte der stets in Jeans und schwarzem Pullover gekleidete Jobs einmal. Apple sei vor allem deshalb ein solcher Erfolg geworden, weil er das Glück gehabt habe, nie Geldsorgen zu haben. „Ich konnte mich somit auf meine Arbeit konzentrieren.“
Seine Erfolge überstrahlen auch längst die dunklen Kapitel in Jobs’ Karriere. Den Tiefpunkt erreichte er, als er 1985 einen internen Machtkampf bei Apple verlor und den Konzern verlassen musste. 1997 holte Apple den Ex-Chef zurück, dieser führte die Firma aus einer tiefen Krise.
Die wirtschaftliche Idylle wurde jedoch immer wieder von Gesundheitsproblemen gestört. 2004 wurde ihm ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse entfernt. 2009 nahm Jobs für ein halbes Jahr eine krankheitsbedingte Auszeit. Erst später wurde bekannt, dass er in dieser Zeit eine Spenderleber erhalten hatte.
Dass Jobs als junger Tüftler nicht nur in Bits und Bytes gedacht hat, zeigt eine Affäre aus den 70er Jahren mit der 15 Jahre älteren Folk-Legende Joan Baez. 1978 wurde aus einer Beziehung mit einer Journalistin Jobs’ Tochter Lisa geboren, nach der er einen Macintosh-Computer benannte. Mit seiner Ehefrau Laurene Powell hat er drei weitere Kinder. Red