Devisen: Euro dümpelt unter 1,30 US-Dollar - Schuldenkrise und Konjunktursorgen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag im frühenHandel leicht erholt, bleibt aber deutlich entfernt von der Marke von 1,30US-Dollar. Regierungschaos in Athen, Bankenstress in Spanien und ausfallendeNachfrage aus China - die Lage in Europa bleibt angespannt.

Nach achtTagesverlusten in Serie konnte sich die europäische Gemeinschaftswährung amMorgen zwar leicht erholen und stieg zwischenzeitlich bis auf 1,2957 Dollar,nachdem sie bei 1,2929 Dollar in den Handel gestartet war. Experten bleiben aberskeptisch.

In der Eurozone spitzt sich die Situation weiter zu: Ein griechischesEuro-Aus wird angesichts der politischen Krise in Athen immer wahrscheinlicher.Zudem überzeugen Spaniens Bemühungen, den Bankensektor zu stützen, dieMarktteilnehmer bislang nicht. Die Risikoaufschläge für Anleihen aus Italien undSpanien - ein zentraler Krisenindikator - ziehen weiter rasant an.

Auch von konjunktureller Seite drohen neue Rückschläge: Deutlich schwächerals erwartete Daten zum chinesischen Außenhandel sorgten am Morgen fürEnttäuschung an den Märkten. Exportnationen weltweit setzen auf den Absatz inder Volksrepublik, deshalb gelten vor allem die ernüchternden Zahlen zumchinesischen Import als bedenklich.

Ralf Umlauf, Devisenexperte der Landesbank Hessen-Thüringen, befürchteteinen nachhaltigen Bruch der Unterstützungszone zwischen 1,295 und 1,300 Dollar.Angesichts der schwachen technischen Verfassung könnten weitere Rücksetzer beimEuro nicht ausgeschlossen werden.