Devisen: Euro erholt sich von frühen Verlusten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag imTagesverlauf von seinen Verlusten im frühen Handel erholt. Am späten Nachmittagkostete die Gemeinschaftswährung 1,3020 US-Dollar, nachdem sie in der Nacht zumMontag unter Druck geraten war.
Händler begründeten die zwischenzeitlichenVerluste mit der Nachricht über den Tod des nordkoreanischen Machthabers KimJong Il. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittagauf 1,3039 (Freitag: 1,3064) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7669(0,7655) Euro.
"Der Tod Kim Jong Ils hat die Unsicherheit an den Finanzmärkten zeitweisespürbar erhöht", sagte Devisenexperte Sebastian Wanke von der DekaBank. Nachoffiziellen Angaben war der Diktator bereits am Samstagmorgen im Alter von 69Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Verbreitet wurde dieNachricht erst am frühen Montagmorgen. Händler nannten vor allem geopolitischeRisiken in der ohnehin angespannten Beziehung zwischen Nord- und Südkorea alsGrund. "In diesem Umfeld haben sich die Anleger in den sicheren Hafen Dollargeflüchtet", sagte Wanke.
Bis zum frühen Abend beruhigte sich die Lage am Devisenmarkt aber wieder. ImNachmittagshandel sorgten weder Konjunkturdaten noch Neuigkeiten zurSchuldenkrise für nennenswerte Bewegung. Am Montagnachmittag hatten dieEuro-Finanzminister im Rahmen einer Telefonkonferenz über weitere Schritte inder Schuldenkrise gesprochen. Ein Thema war die geplante Aufstockung der Mitteldes Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Euro-Länder und weitere EU-Staatenwollen dem IWF zusätzliche Ressourcen in Form bilateraler Kredite von bis zu 200Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,83980 (0,84055) britische Pfund , 101,52 (101,70)japanische Yen und 1,2190 (1,2249) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1.598,00 (1.594,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38.670,00(38.540,00) Euro.