Devisen: Euro erstmals seit zwei Jahren unter 1,21 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen um die Krisenländer Spanien und Griechenlandhaben den Euro zu Wochenbeginn erstmals seit Juni 2010 unter dieMarke von 1,21 US-Dollar gedrückt. Am Montagmorgen fiel die Gemeinschaftswährungbis auf 1,2084 und erreichte damit ein neues Zweijahrestief.
Zuletzt wurde derKurs wieder etwas erholt bei 1,2124 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank(EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagmittag auf 1,2200 (Donnerstag: 1,2287)Dollar festgesetzt.
Die Kombination aus drohendem Euro-Ausstieg Griechenlands und der steigendenWahrscheinlichkeit eines Vollprogramms für Spanien versetze die Märkte in Panik,hieß es aus dem Handel. Am spanischen Anleihemarkt droht die Lage seit Freitagzu eskalieren. Die Renditen und Risikoprämien für die Papiere der viertgrößtenEuro-Volkswirtschaft schießen immer weiter in die Höhe. Nachdem die autonomeRegion Valencia angekündigt hat, Hilfen aus einem kurzfristig eingerichtetennationalen Rettungsfonds zu benötigen, zog nun mit Murcia die zweite Regionnach. Es mehren sich die Berichte, dass andere Regionen folgen. Immer mehrExperten erwarten, dass Spanien seinen Staatshaushalt komplett unter denEuro-Rettungsschirm stellen muss.
Auch aus Griechenland kommen neue Hiobsbotschaften. Der InternationaleWährungsfonds (IWF) will sich nach "Spiegel"-Informationen nicht an weiterenHilfen für Athen beteiligen. Das hätten hochrangige Vertreter der BrüsselerEU-Spitze mitgeteilt, schreibt das Blatt ohne Nennung von Quellen. EinEU-Diplomat nannte dies am Sonntag reine Spekulation. Aus EU-Kreisen war aber zuhören, dass bei einigen EU-Partnern Skepsis herrsche, was zusätzliche Hilfen fürAthen angehe.