Devisen: Euro fällt unter 1,28 Dollar - Sorgen um Griechenland

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wieder aufflammende Sorgen um Griechenland haben denEuro am Montag unter die Marke von 1,28 US-Dollar gedrückt. AmVormittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2778 Dollar und damit auf dentiefsten Stand seit mehr als anderthalb Monaten.

Zuletzt wurde sie nurgeringfügig erholt bei 1,2799 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank(EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagmittag auf 1,2850 (Donnerstag: 1,2975)Dollar festgesetzt.

Die Euro-Schuldenkrise ist zurück im Fokus der Investoren. Nachdem eszuletzt so ausgesehen hatte, als würde der hartnäckigste ProblemfallGriechenland um jeden Preis im Währungsverbund gehalten werden, kommen neueZweifel auf. In Athen steigen die politischen Risiken. Vor der Abstimmung neuerReform- und Sparmaßnahmen, die Voraussetzung für weitere Hilfen sind, nimmt dieNervosität zu. "Allein im November muss Griechenland mehr als 5,6 MilliardenEuro für den Schuldendienst aufbringen - Geld, welches das Land nicht hat",erklärt Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz.

HSBC, Europas größte Bank, hat Investoren in einer am Montagmorgenveröffentlichten Studie vor dem wieder erhöhten Risiko eines Auseinanderbrechendes Euro gewarnt. Auch Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding rät mit Blickauf Griechenland, sich auf eine neue Krisenwelle vorzubereiten. Mit denUS-Wahlen am Dienstag und den Zinssitzungen der EZB und der Bank of England amDonnerstag stehen in dieser Woche weitere Ereignisse auf der Agenda, die denMarkt bewegen könnten.