Devisen: Euro fällt unter 1,38 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine Talfahrt dervergangenen Handelstage fortgesetzt und ist unter die Marke von 1,38 US-Dollarzurückgefallen. Nach Einschätzung von Experten belasten weiterhin enttäuschendeAussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, vomVortag den Handel mit der Gemeinschaftswährung.
Gegen Mittag stand der Euro auf einem Tagestief bei 1,3789 Dollar. EinDollar kostete 0,7250 Euro. Die EZB hatte den Referenzkurs am Donnerstagmittagnoch auf 1,4044 (Mittwoch: 1,4036) Dollar festgesetzt. Seit Beginn der Woche hatder Euro damit mehr als drei Cent an Wert verloren.
"Für den Euro war die gestrige EZB-Pressekonferenz alles andere als einBefreiungsschlag", sagte der Devisenexperte Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.EZB-Präsident Trichet sprach mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung in derEurozone von einer "außergewöhnlich hohen Unsicherheit" und er sprach vonstärkeren Abwärtsrisiken für den Wachstumsausblick.
Auch wenn Trichet die politische Unabhängigkeit der EZB betonte und damitihre Glaubwürdigkeit vehement verteidigte, könnten einige Marktteilnehmer nochimmer daran zweifeln, warnte Experte Nguyen. Es stelle sich die Frage ob sie"mit ihrer Geldpolitik nicht doch Rücksicht auf die Schuldensituation derPeripherieländer nimmt".