Devisen: Euro fällt vor EU-Gipfel wieder unter 1,25 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag wenige Tage vor demmit Spannung erwarteten EU-Gipfel mit Verlusten in die neue Woche gestartet understmals seit Mitte Juni wieder unter die Marke von 1,25 US-Dollar gerutscht.Experten erklärten die Kursverluste der Gemeinschaftswährung mit denenttäuschenden Ergebnissen des Vierer-Gipfels von Spitzenpolitikern aus Italien,Deutschland, Frankreich und Spanien vom vergangenen Freitag.
ImNachmittagshandel fiel der Euro auf 1,2475 US-Dollar. Zuvor hatte dieEuropäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2488 (Freitag: 1,2539)Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8008 (0,7975) Euro.
"Die Lösungsvorschläge des Vierer-Gipfels können kein großerBefreiungsschlag werden", kommentierte Devisenexperte Rainer Sartoris von derPrivatbank HSBC Trinkaus die Ergebnisse des Treffens vom Freitag. Zudem seiendie Anleger auch nach dem offiziellen Antrag der spanischen Regierung aufmilliardenschwere Hilfe für den angeschlagenen Bankensektor nicht überzeugt. AmMarkt gebe es die Einschätzung, dass zur Lösung der Euro-Schuldenkrise vielmehrStrukturreformen in den angeschlagenen Ländern der Eurozone notwendig seien undweniger Finanzhilfen.
"Am Devisenmarkt warten alle auf den EU-Gipfel am kommenden Donnerstag undFreitag", sagte Sartoris weiter. Ein überzeugendes Signal in Richtung vonStrukturreformen könnte wieder für mehr Kauflaune beim Euro sorgen. Der Expertevon HSBC zeigte sich mit Blick auf den Termin immerhin optimistisch: Das Treffender Staats- und Regierungschefs habe zumindest "das Potenzial für eine Wendebeim Kurs des Euro zu sorgen".
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,80285 (0,80420) britische Pfund , 99,57 (100,68)japanische Yen und 1,2008 (1,2009) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.570,00(Freitag: 1.565,50 Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.700,00 (Freitag39.550,00) Euro.