Devisen: Euro gibt moderat nach - Pfund fällt auf 15-Monatstief
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch schwächertendiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3380 US-Dollarund damit einen halben Cent weniger als im frühen asiatischen Handel.
Beobachternannten unter anderem Gewinnmitnahmen als Grund. Das britische Pfund gerietunterdessen unter starken Druck, weil sich in Großbritannien eine nochexpansivere Geldpolitik abzeichnet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte denEuro-Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3370 (Dienstag: 1,3349) Dollar fest. DerDollar kostete damit 0,7479 (0,7491) Euro.
Händler taten sich schwer, die Kursverluste des Euro zu begründen. Unteranderem wurde auf schwache Zahlen aus der italienischen Industrie verwiesen.Dort waren die Neuaufträge im Dezember weiter eingebrochen. Im Jahresvergleichhatten sie um gut 15 Prozent nachgegeben. Das war der stärkste Rückgang seitüber drei Jahren. Weil das Auftragsvolumen der tatsächlichen Produktion ummehrere Monate vorausläuft, dürfte sich die schwere Rezession im IndustriesektorItaliens fortsetzen.
Das britische Pfund sank zum Euro auf den tiefsten Stand seit etwa 15Monaten. Ausschlaggebend waren Hinweise auf zusätzliche Konjunkturstimuli derBank of England. Bereits die jüngste Entscheidung von Anfang Februar, dieAnleihekäufe zunächst nicht auszuweiten, war im neunköpfigen geldpolitischenGremium gegen den Willen von Notenbankchef Mervyn King und zwei weiterenNotenbankern gefallen. Die Geldpolitik der britischen Zentralbank ist iminternationalen Vergleich mit am lockersten, weswegen das Pfund seit Monateninsbesondere zum Euro abwertet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87330 (0,86310) britische Pfund , 125,09 (124,81)japanische Yen und 1,2347 (1,2332) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.588,50 (1.607,75)Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37.760,00 (38.170,00) Euro.