Devisen: Euro im Fahrwasser freundlicher Börsen leicht im Plus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat zum Wochenausklang imFahrwasser freundlicher Aktienmärkte etwas an Boden gutmachen können. DieGemeinschaftswährung bleibt jedoch laut Experten angeschlagen. AmFreitagnachmittag konnte sich der Euro über 1,22 US-Dollar stabilisieren,nachdem er am Vortag erstmals seit Juli 2010 unter diese Marke gefallen war.Zuletzt wurde der Euro bei 1,2235 Dollar gehandelt.
Die Europäische Zentralbank(EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf auf 1,2185 (Donnerstag: 1,2178) Dollarfestgesetzt.
Nach Einschätzungen von Experten weisen die jüngsten Erholungstendenzennicht auf ein Ende des Abwärtstrends hin. "Die Aussichten bleiben trüb", sagteUlrich Leuchtmann, Devisenanalyst bei der Commerzbank. Nach drei Wochen in Folgemit neuen Tiefständen beim Eurokurs sei es wenig verwunderlich, dass es zuGewinnmitnahmen beim US-Dollar gekommen sei. Das ändere jedoch nichts daran,dass der Euro "das ungeliebte Kind des Devisenmarkts" bleibe.
Die Gemeinschaftswährung konnte am letzten Freitag, bevor die Berichtssaisonder Unternehmen richtig Fahrt aufnimmt, von einem Anstieg der Risikobereitschaftan den Finanzmärkten profitieren. Anleger setzten auf weitere geldpolitischeLockerungen in China, wo das Wachstum im zweiten Quartal das niedrigste Temposeit drei Jahren erreicht hatte. Außerdem hob eine erfolgreiche Anleiheauktionin Italien die Stimmung. Der Auftritt war mit Spannung erwartet worden, da dieRatingagentur Moody's die Bonität des Euro-Schwergewichts in der Nacht abermalsabgestuft hatte.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,78750 (0,78860) britische Pfund , 96,60 (96,63) japanischeYen und 1,2009 (1,2010) Schweizer Franken festgelegt. InLondon wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.595,50 (Vortag:1.556,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.870,00 (40.450,00)Euro.