Devisen: Euro nach Spanien-Herabstufung durch Moody's ohne klare Richtung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag nach derHerabstufung Spaniens durch die Ratingagentur Moody's ohne klare Richtungentwickelt. Am Mittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,2567US-Dollar gehandelt und damit kaum verändert gegenüber dem Vortag.

DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf1,2534 (Dienstag: 1,2492) Dollar festgesetzt.

Nachdem die Ratingagentur Moody's Spaniens Bonität am späten Vorabend gleichum drei Noten herabgestuft hat, spitzt sich die Lage in Europa vor den brisantenNeuwahlen in Griechenland jedoch weiter zu. Dass sich der Euro vergleichsweisestabil behaupten kann, begründen Händler mit Spekulationen am Markt, wonach beiden griechischen Neuwahlen am Wochenende ein Bündnis an die Macht kommen dürfte,das den vereinbarten Sparkurs unterstützt.

Auch nach Einschätzung von Lutz Karpowitz, Devisenexperte der Commerzbank,deuten die jüngsten leichten Gewinne beim Euro darauf hin, dass der Marktzunehmend einen Sieg von Nea Dimokratia und Pasok am Wochenende in Griechenlandeinpreist. Das als linksradikal geltende Bündnis Syriza bliebe also außen vor.

Eine vielbeachtete Anleiheauktion Italiens blieb dagegen weitgehend ohneEinfluss am Devisenmarkt. Da das Platzierungsziel von 4,5 Milliarden Euroerreicht wurde, halte sich die Ernüchterung über die abermals gestiegenen Zinsenin Grenzen, sagten Händler. In Anbetracht der widrigen Umstände - die Renditefür zehnjährige Staatsanleihen aus Spanien kletterte am Morgen auf ein neuesRekordhoch - hätte das Ergebnis auch noch schlimmer ausfallen können, hießes.