Nokia verkauft Nobelmarke Vertu

Espoo (dpa) - Der finnische Handyhersteller Nokia hat wie erwartet seine Luxushandy-Marke Vertu an den Finanzinvestor EQT verkauft. Damit bestätigte das Unternehmen am Donnerstag Medienberichte vom Vortag.

Am Mittwoch hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg informierte Personen damit zitiert, der geplante Verkauf bewerte die Edelmarke mit Sitz im englischen Church Crookham mit rund 200 Millionen Euro. Zu den finanziellen Details machten die Unternehmen nach Vollzug an diesem Donnerstag allerdings keine Angaben.

Die Marke Vertu ist bekannt für ihre mit Edelsteinen besetzten Mobiltelefone, die für einen Durchschnittspreis von mehr als 5.000 Euro über die Ladentheke gehen. In Westeuropa hatte Vertu 2010 nach Angaben der Marktforschung IDC einen Marktanteil im Luxushandysegment von rund 60 Prozent.

Nokia-Chef Stephen Elop treibt derzeit die Neuausrichtung des einstigen finnischen Vorzeigeunternehmens voran, dass unter anderem durch verpasste Trends bei teureren Smartphones gegen die Konkurrenz von Apple und Samsung in die Bedrängnis geraten ist. Dazu zählt neben Stellenstreichungen auch der Verkauf von Unternehmensteilen.

Bereits seit einiger Zeit wurde Nokia nachgesagt, die Nobelmarke verkaufen zu wollen. Im Gespräch als potenzieller Käufer war nach Angaben der „Financial Times“ unter anderem auch der Finanzinvestor Permira. Der Zeitung zufolge wird der Umsatz von Vertu auf 200 bis 300 Millionen Euro jährlich geschätzt. Die von der schwedischen Familie Wallenberg kontrollierte Beteiligungsgesellschaft EQT hatte Anfang dieser Woche erst den deutschen Leukoplast-Hersteller BSN Medical für 1,8 Milliarden Euro übernommen.