Devisen: Euro nach vorläufiger Griechenland-Rettung stabil bei 1,44 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine starkenKursgewinne vom Vortag verteidigt. Einen Tag nach der Einigung auf eine weitereGriechenland-Hilfe stabilisierte sich die Gemeinschaftswährung trotzüberraschend schwacher Ifo-Daten über der Marke von 1,44 US-Dollar.
Expertensprechen vorerst von einer Entspannung an den Devisenmärkten. Im Mittagshandelstand der Euro bei 1,4411 Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,6937 Euro. DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,4222(Mittwoch: 1,4207) Dollar festgesetzt. Im Wochenverlauf ist der Euro im Zuge derEinigung auf dem Brüsseler Sondergipfel zur Schuldenkrise um insgesamt rund vierCent gestiegen.
"Für den Euro bedeutet die Rettung Griechenlands erst einmal Entspannung",beschreiben Experten der Commerzbank die Lage am Devisenmarkt. In den kommendenTagen sei zwar mit einer Diskussionen um die genauen Details und die Rolle derEZB bei der Griechenland-Rettung zu rechnen. Das große Risiko einer ungeordnetenStaatspleite des hoch verschuldeten Mittelmeerlandes sei aber überstanden. DerDevisenmarkt könne "zur Tagesordnung übergehen". Die am Vormittagveröffentlichten Ifo-Daten zur Stimmung in den deutschen Unternehmen seien zwarschlechter als erwartet gewesen, hätten den Kurs der Gemeinschaftswährung aberkaum beeinflussen können, hieß es von Händlern.
Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich der Fokus der Anleger stärker auf dieschwelende Schuldenkrise in den USA verlagern, hieß es von Händlern. Neben derAufarbeitung der europäischen Beschlüsse werden sich die Anleger nachEinschätzung der HSH Nordbank mit dem "Showdown" beim Ringen um eine Abwendungder drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA beschäftigen.