Devisen: Euro rutscht deutlich unter 1,30 Dollar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag im Zugeschwacher Aktienmärkte erstmals seit einer Woche wieder unter die Marke von 1,30US-Dollar gerutscht. Im Nachmittagshandel fiel die Gemeinschaftswährungzeitweise bis auf 1,2955 Dollar.

Sie erreichte damit den tiefsten Stand seit 16.Oktober, bevor sie sich leicht auf 1,2970 Dollar erholte. Im frühen Handel hatteder Euro noch ein Tageshoch bei 1,3075 Dollar erreicht. Am frühen Nachmittaghatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3005 (Montag:1,3063) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7689 (0,7655) Euro.

"Die Risikofreude der Anleger ist auf dem Rückzug", sagte DevisenexperteRainer Sartoris von der Privatbank HSBC Trinkaus die Kursverluste beim Euro."Der Aufwärtsbewegung der vergangenen Handelstage ist die Luft ausgegangen unddie Gemeinschaftswährung wird von schwachen europäischen Aktienmärkten mit nachunten gezogen." Am Markt habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass dieErgebnisse des jüngsten EU-Gipfels mit Blick auf den Kampf gegen dieEuro-Schuldenkrise "doch etwas dünn waren", sagte Sartoris.

Im Handelsverlauf hätten außerdem schwache Konjunkturdaten aus der Eurozonedie Gemeinschaftswährung zusätzlich belastet, sagte Experte Sartoris. InFrankreich war die Stimmung in den Unternehmen auf den tiefsten Stand seit mehrals drei Jahren gefallen. Eine ähnliche Entwicklung hatte sich im EurolandBelgien gezeigt. In Spanien hatte sich die wirtschaftliche Talfahrt weiterfortgesetzt. Laut der Zentralbank in Madrid war das Bruttoinlandsprodukt imdritten Quartal um 0,4 Prozent geschrumpft.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,81365 (0,81450) britische Pfund , 103,84 (104,27)japanische Yen und 1,2098 (1,2097) Schweizer Franken festgelegt. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.711,00(Vortag: 1.726,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.630,00(41.750,00) Euro.