Devisen: Euro sinkt unter 1,30 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch schwächertendiert und ist unter die Marke von 1,30 US-Dollar gesunken. Gegen Mittagkostete die Gemeinschaftswährung 1,2970 Dollar und damit rund einen halben Centweniger als am Morgen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursam Dienstag auf 1,3003 (Montag: 1,3017) Dollar festgesetzt.
Händler begründeten die Kursverluste beim Euro unter anderem mit denschwachen Aktienmärkten. Dort belasteten Gewinnmitnahmen, nachdem sich dieMärkte in den Tagen zuvor deutlich erholt hatten. Darüber hinaus nanntenBeobachter die etwas trübere Lage an den Anleihemärkten Portugals und Italiens.Insbesondere Portugal, das derzeit durch Mittel des Rettungsschirms EFSFfinanziert wird, war von den zähen Verhandlungen über einen griechischenSchuldenschnitt zuletzt belastet worden.
Positive Konjunkturdaten aus Deutschland sorgten unterdessen nur kurzzeitigfür Auftrieb beim Euro. Das ifo-Geschäftsklima hatte sich im Januar zum drittenMal in Folge verbessert. Grundsätzlich gilt dies als Hinweis auf eine Wende imKonjunkturverlauf, was derzeit angesichts der europäischen Schuldenkrise aberungewiss ist. Dennoch werteten Bankvolkswirte die bessere Unternehmensstimmungals gutes Zeichen.
Im weiteren Verlauf richten sich die Augen klar in Richtung USA. Dort wirddie Notenbank Federal Reserve ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Expertenrechnen zwar nicht mit wesentlichen Entscheidungen. Allerdings wird dieNotenbank erstmals Prognosen zu ihrem eigenen Leitzins abgeben. Sie erhofft sichdavon eine höhere Transparenz und Wirksamkeit ihrer Geldpolitik. NotenbankchefBen Bernanke wird am Abend der Presse Rede und Antwort stehen.