Devisen: Euro sinkt zum Gipfelauftakt an die Marke von 1,24 US-Dollar

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag zumAuftakt des EU-Krisengipfels weiter an Boden verloren und ist bis an die Markevon 1,24 US-Dollar gerutscht. Die Anleger rechneten mittlerweile immer wenigermit dem "großen Wurf" der europäischen Staats- und Regierungschefs im Kampfgegen die Euro-Schuldenkrise, sagten Börsianer.

Die Gemeinschaftswährung standzuletzt bei 1,2416 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank denReferenzkurs auf ähnlich niedrige 1,2418 (Mittwoch: 1,2478) Dollar festgesetzt.Der Dollar kostete damit 0,8053 (0,8014) Euro.

Nach Einschätzung des Devisenexperte Lothar Heßler von der DüsseldorferPrivatbank HSBC Trinkaus gestaltet sich das Krisenmanagement der europäischenSpitzenpolitiker im Kampf gegen die Schuldenkrise immer schwieriger.Mittlerweile wirkten die im Vorfeld des Gipfels vorgeschlagenen Maßnahmen zurEindämmung der Krise wie "die Reparatur eines Autos während der Fahrt". An denDevisenmärkten hätten die Investoren die Erwartungen an den Gipfel bereitsdeutlich zurückgeschraubt, was sich am jüngsten Kursverlauf des Euro ablesenlasse.

Auch wenn der Gipfel keine weitreichenden Beschlüsse zur Stabilisierung derLage in den Krisenstaaten der Eurozone bringen dürfte, sollten dieRegierungschefs zumindest eine konkrete Absichtserklärung liefern, forderteHeßler. "Das ist die Mindestvoraussetzung an den Gipfel". Nur im Fall eineskompletten Scheiterns des Spitzentreffens rechnet der HSBC-Trinkaus-Experte mitstarken Kursverlusten des Euro.