Devisen: Euro stabil über 1,25 Dollar - Aussichten bleiben trüb
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro konnte am Mittwoch etwas an Bodengut machen. Angesichts der prekären Lage im Währungsraum vor den Neuwahlen inGriechenland bleiben Analysten jedoch pessimistisch. Am Vormittag konnte sichdie Gemeinschaftswährung nach weniger schlecht als erwarteten Konjunkturdatenund geglückten Anleiheauktionen deutlich über der Marke von 1,25 US-Dollarstabilisieren.
Zuletzt wurde sie bei 1,2544 Dollar gehandelt. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2492 (Montag: 1,2544)Dollar festgesetzt.
Für etwas Entspannung sorgte laut Händlern, dass die Industrieproduktion imEuroraum im April nicht ganz so stark fiel wie befürchtet. Im Monatsvergleichsank die Produktion um 0,8 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,2Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich sank die Produktion um 2,3 Prozent,wohingegen Experten ein Minus um 2,7 Prozent erwartet hatten.
Eine Geldmarktauktion Italiens brachte zumindest keine negative Überraschung- die Zinsen stiegen zwar deutlich an, doch die Nachfrage war stabil und dasPlatzierungsziel konnte erreicht werden. Auch Deutschland konnte bei einerAufstockung zehnjähriger Bundesanleihen überzeugen. Befürchtungen, derStabilitätsanker der Währungszone könnte nach dem Anleihe-Ausverkauf vom Vortagins Wanken geraten, bestätigten sich nicht.
Dennoch: Die Sorgen um die Euro-Zone werden größer. Neben Griechenland,dessen Zukunft im Währungsverbund vor den Wahlen am Wochenende ungewisser dennje ist, stehen auch die Schwergewichte Spanien und Italien immer stärker unterBeschuss. "All das verheißt wenig Gutes für den Euro", sagtCommerzbank-Analystin Carolin Hecht. Dass die Stimmung innerhalb dieser Wochedrehe, scheine unwahrscheinlich.
Am Nachmittag blicken Anleger in die USA, wo Daten zurErzeugerpreisentwicklung und zum Einzelhandelsumsatz veröffentlicht werden.Zuletzt waren in den Staaten wieder verstärkt Spekulationen über eine weiteregeldpolitische Lockerung der Notenbank Fed aufgekommen. Sollte die Fed dieWirtschaft mit einem erneuten Anleihekaufprogramm anzukurbeln versuchen, dürftedas den Dollar tendenziell belasten.