Devisen: Euro steigt weiter - US-Notenbank mit Niedrigzins bis 2013
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist nach der Ankündigunganhaltend niedriger Zinsen in den USA durch die US-Notenbank Fed am Mittwochgestiegen. Die Gemeinschaftswährung habe an die Gewinne vom späten Dienstaganknüpfen können, hieß es von Händlern.
Gegen Mittag stand der Euro bei 1,4390US-Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,6950 Euro. Die Europäische Zentralbank(EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagmittag auf 1,4267 (Montag: 1,4225)Dollar festgesetzt.
Die US-Notenbank wird ihre faktische Nullzinspolitik mindestens bis Mitte2013 fortsetzen, wie die Fed am Dienstagabend mitteilte. Der Dollar war nach denAussagen unter Verkaufsdruck geraten. Ein niedriger Zins macht eine Währung fürAnleger wenig attraktiv.
Zudem könnte durch die Festlegung die Glaubwürdigkeit der Fed gefährdetwerden, warnte der Berenberg-Experte Christian Schulz. Sollte beispielsweise dieInflation wegen einer deutlichen Abwertung des Dollars oder eines steigendenÖlpreises steigen, könnte die Fed die Zinsen bereits früher anheben. Dann hättedie Notenbank aber gegen das Versprechen gehandelt.
Für wenig Bewegung an den Devisenmärkten sorgten hingegen die jüngstenMaßnahmen der Schweizerische Nationalbank (SNB) im Kampf gegen den starkenFranken. Die Liquidität solle erneut "signifikant" ausgeweitet werden, hieß esvon der SNB. Die sogenannten Sichtguthaben der Schweizer Banken will dieZentralbank von derzeit 80 auf 120 Milliarden Franken erhöhen - dieses Geldsteht dann den Banken für ihre Geschäfte zur Verfügung.
Im Handel mit dem Euro verpuffte die Wirkung der Ankündigung schnell. DerFranken stand zuletzt kaum verändert bei 0,9567 Euro. Am Vortag hatte dieSchweizer Währung ein neues Rekordhoch erreicht und am Dienstagabend nurhauchdünn unter der Parität zur Gemeinschaftswährung bei 0,99 Eurogestanden.