Devisen: Euro vor drittem Wochenverlust - Thema Schuldenkrise nimmt kein Ende
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz einer leichter Kurserholung im Tagesverlaufsteuert der Euro am Freitag seinen dritten Wochenverluste in Seriean. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung in New York bei 1,2729 Dollargehandelt - und damit wieder etwas über der Marke von 1,27 Dollar, die sie amMorgen ein weiteres Mal unterschritten hatte.
Am Vormittag war dieGemeinschaftswährung noch bis auf 1,2642 US-Dollar und damit auf den tiefstenStand seit vier Monaten gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs anschließend auf 1,2721 (Donnerstag: 1,2682) Dollar festgesetzt.Der Dollar kostete damit 0,7861 (0,7895) Euro.
Angesichts des G8-Treffens in den USA gilt es eine Woche voller neuerEskalationen der europäischen Schuldenkrise zu verdauen. Das pleitebedrohteGriechenland steht vor Neuwahlen und einer ungewissen Zukunft in derWährungsunion. Seit Wochenbeginn haben Bankkunden massenhaft Geld von ihrenKonten ins Ausland überwiesen. Am Donnerstagabend stufte die Ratingagentur Fitchdie Kreditwürdigkeit auf die niedrigste Stufe vor dem Zahlungsausfall herab."Griechenland drückt die Risikofreude an den Devisenmärkten nach wie vor", sagtBoris Schlossberg, Experte beim Online-Broker GFT Forex.
Unterdessen machen dem großen Euro-Sorgenkind Spanien seine Probleme imBankensektor weiter zu schaffen. Die Finanzreform der Vorwoche fiel an denMärkten durch. Am späten Donnerstagabend strafte die Ratingagentur Moody's diespanischen Banken ab. In einem Rundumschlag wurde die Bonität von 16 Institutengesenkt. Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble sagte am Freitaggegenüber dem französischen Rundfunk-Sender Europe 1, dass sich die Turbulenzenan den Finanzmärkten erst in ein bis zwei Jahren legen werden. "Jeder scheintderzeit gegen den Euro zu sein - es ist eine sehr populäre Wette", erklärtGFT-Analyst Schlossberg.