Produktionsverlagerung bei Opel - „Eine Kriegserklärung an die Region“
Gewerkschaften befürchten die Schließung des Opel-Werks in Bochum.
Bochum. Mit Empörung haben Arbeitnehmervertreter auf den Beschluss zur Verlagerung der Opel-Astra-Produktion ins Ausland reagiert. Über das Aus der Astra-Produktion in Deutschland war tagelang spekuliert worden, am Donnerstag gab die Unternehmensführung ihre Entscheidung bekannt. Sie sei „durch einen neuen Tarifvertrag ermöglicht“ worden, dem die Belegschaft im englischen Ellesmere Port zugestimmt habe. Mit diesem Tarifvertrag könne das Unternehmen seine „Strukturkosten“ senken, so Opel.
Die Verlagerung der Astra-Produktion wird die deutschen Standorte schwächen: Es wird angenommen, dass Rüsselsheim statt des Astra den Bau des Familienwagens Zafira übernehmen soll. Dieser wird bisher in Bochum hergestellt. Um eine Schließung des Werks im Ruhrgebiet gibt es schon lange Gerüchte. „Das ist eine Kriegserklärung an das Bochumer Werk und an die Region“, sagte daher Rainer Einenkel, Betriebsratschef in Bochum.
Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer rechnet fest mit dem Aus in Bochum: Der Mutterstandort Rüsselsheim sei „ganz sicher“, sagte Dudenhöffer. „Bei den anderen drei kann es Änderungen geben, und bei Bochum muss man 2014 mit einer Schließung rechnen.“ Dann läuft eine Vereinbarung zur Bestandsgarantie aus, die Unternehmen und Arbeitnehmer während der Krise als Gegenleistung zu einem Sparprogramm geschlossen hatten.
Am Montag findet in Bochum eine Betriebsversammlung statt. Dort wird auch Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke erwartet. Er hatte sich zur Zukunft von Opel in Bochum bisher noch nicht eindeutig geäußert. dpa/AFP
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