Metall-Tarifrunde hakt am Streitpunkt Leiharbeit
Sindelfingen (dpa) - Die Metall-Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg ziehen sich in die Länge. Sowohl die IG Metall als auch der Arbeitgeberverband Südwestmetall informierten am Freitagabend ihre Gremien über den Stand der Gespräche.
Bei den Beratungen zur Beilegung des Tarifkonflikts waren auch IG-Metall-Chef Berthold Huber und Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser hinzugezogen worden. Über den aktuellen Stand der Gespräche in Sindelfingen bei Stuttgart wurden keine Angaben gemacht.
Die heftig umstrittene Leiharbeit entwickelt sich in der heißen Phase zum zentralen Knackpunkt. Während der fünften Gesprächsrunde im möglichen Pilotbezirk Baden-Württemberg zeigte sich deutlich, dass die Gräben bei diesem Thema am tiefsten sind. Bei der Forderung nach einer unbefristeten Übernahme für fertig ausgelernte Lehrlinge gab es dagegen erste spürbare Annäherungen. Am Abend lief alles auf eine neue nächtliche Marathonsitzung hinaus. Vertreter der IG Metall rechneten damit, dass die Gespräche bis zum Samstagvormittag andauern könnten.
Mit Warnstreiks in den letzten zwei Wochen hatte die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Alleine im Südwesten gab es 236 700 Teilnehmer an den befristeten Arbeitsniederlegungen. Die Gewerkschaft fordert ferner 6,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten für 14 Monate 3 Prozent Einkommensplus und lehnten die zwei anderen, entgeltunabhängigen Ziele zunächst weitgehend ab.