Verhandlungen statt Streiks Metall-Arbeitgeber und Gewerkschaft ringen weiter um Lösung

Frankfurt/Stuttgart (dpa) - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie ringen Gewerkschaft und Arbeitgeber weiter am Verhandlungstisch um eine Lösung.

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Beide Seiten kamen am Freitagabend in Stuttgart zur fünften Verhandlungsrunde für den Tarifbezirk Südwest zusammen, nachdem der Gewerkschaftsvorstand zunächst noch darauf verzichtet hatte, 24-Stunden-Warnstreiks in Gang zu setzen.

„Wir werden bis morgen Mittag am Tisch sitzen und versuchen, die Lösung auf die Reihe zu kriegen“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger. Gelinge das nicht, seien die Gremien der Gewerkschaft am Zug. „Womit dann nicht mehr zu rechnen ist: dass es weitere Verhandlungen gibt.“

„Wir sind, glaube ich, beide zu dem Ergebnis gekommen, dass es besser ist, miteinander zu sprechen als nicht miteinander zu sprechen“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Südwestmetall-Chef Stefan Wolf. Ziel sei, eine pragmatische und einfache Lösung zu finden, die in den Betrieben auch umsetzbar sei.

Im Zentrum des Konflikts steht die Gewerkschaftsforderung, dass die Beschäftigten der Branche ihre Arbeitszeit für die Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Wochenstunden reduzieren können. Einige Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollen dabei noch einen Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten, den die Arbeitgeber aber nicht zahlen wollen.

Zudem verlangt die IG Metall in der Tarifrunde für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche sechs Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber bieten bislang zwei Prozent.