Die beiden europäischen Spitzenpolitiker wollen am heutigen Montag inParis ihre Strategie gegen die Euro-Schuldenkrise vorstellen. Im frühen Handelstand die Gemeinschaftswährung bei 1,3420 Dollar. Ein Dollar kostete damit0,7450 Euro. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkursauf 1,3511 (Donnerstag: 1,3492) Dollar festgesetzt.
Wenige Tage vor einem weiteren EU-Gipfel zur Schuldenkrise dürften dieInvestoren gespannt die gemeinsame Pressekonferenz von Merkel und Sarkozy amfrühen Nachmittag verfolgen, sagten Händler. Nach Einschätzung desDevisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank gibt es mittlerweile "einebeeindruckende Zahl" von Vorschlägen zur Lösung der Schuldenkrise. Zuletzt hattedie Zeitung "Die Welt" über ein angebliches Hilfspaket des InternationalenWährungsfonds (IWF) berichtet, das durch die EZB finanziert wird.
Alle bestehenden Vorschläge können Leuchtmann zufolge aber nicht dasgrundsätzliche Problem lösen: "Für eine Finanzierung einer Italien-Rettung fehltmomentan das Geld." Nach Einschätzung des Experten bleiben bei einer Eskalationder Schuldenkrise in Italien nur zwei Möglichkeiten: "Entweder die EZBfinanziert die Rettung mit der Geldpresse, oder es kommt zu einerVergesellschaftung der italienischen Staatsschulden innerhalb derEurozone."