Devisen: Euro weiter im Aufwind - Griechenland-Abstimmung wie erwartet
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch weiterhin Aufwindverspürt. Nach der Zustimmung des griechischen Parlaments zu den Sparplänen derRegierung sackte er zwar kurzzeitig ab, erholte sich jedoch im New Yorker Handelwieder schnell davon.
Zuletzt wurden 1,4422 US-Dollar für einen Euro gezahlt.Kurz vor der Entscheidung in Griechenland war die Gemeinschaftswährung in derSpitze bei 1,4449 Dollar gehandelt worden und hatte so ihren höchsten Stand seitzwei Wochen erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursauf 1,4425 (Dienstag: 1,4261) Dollar festgesetzt.
Mit der Entscheidung ist der Weg frei für zusätzliche Finanzhilfen für dieGriechen. Zuvor hatten sowohl die europäischen Partnerstaaten als auch derInternationale Währungsfonds (IWF) damit gedroht, die finanzielle Unterstützungim Falle einer Ablehnung des Sparpakets nicht mehr fortzuführen. Den kurzenRücksetzer nach dem Abstimmungsergebnis begründete Devisenexperte Stephan Riekevon der BHF-Bank damit, dass die Entscheidung bereits erwartet worden sei. DerEuro habe daher bereits seit Wochenanfang zugelegt. "Die Entscheidung erlaubt esallen einmal durchzuatmen", sagte Rieke. Insgesamt habe der Eurokurs zuletztnicht sehr stark auf die dramatischen Entwicklungen in Griechenland reagiert.
Laut einem Händler könne sich der Markt nun aber auch wieder auf die übrigenFaktoren konzentrieren, die in den kommenden Tagen das Bild beim Eurobeeinflussen dürften. Ihre Wogen vorweg nehmen könne etwa die in der kommendenWoche anstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Am Marktwerde bereits auf eine Zinsanhebung spekuliert, so der Börsianer. EZB-ChefJean-Claude Trichet hatte am Vorabend erneut bekräftigt, die Inflation in derEurozone mit "erhöhter Wachsamkeit" zu verfolgen. Diese Formulierungsignalisiert eine baldige Leitzinsanhebung.