Devisen: Eurokurs auf Erholungskurs - EZB beruhigt, Fed aber belastet leicht
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich zur Wochenmitte etwas vonseinen teils starken Verlusten an den vergangenen Tagen erholt. Am Mittwochkostete die Gemeinschaftswährung 1,3102 US-Dollar. Profitieren konnte der Eurovor allem von der sichtlich entspannten Lage an den Anleihemärkten Spaniens undItaliens.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs jedoch einwenig höher auf 1,3131 (Dienstag: 1,3114) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostetedamit 0,7616 (0,7625) Euro.
"Der Euro ist heute von der guten Börsenstimmung und der besseren Lage anden Rentenmärkten gestützt worden", sagte Währungsexperte Ralf Umlauf von derLandesbank Hessen-Thüringen. Sowohl die europäischen Aktienmärkte als auch dieStaatsanleihemärkte Spaniens und Italiens zeigten sich am Mittwoch wesentlichfreundlicher als zuletzt. Insbesondere vor dem Osterfest hatten stark steigendeRisikoprämien für spanische und italienische Staatstitel den Euro massiv unterDruck gesetzt. Seit Jahresauftakt hatte sich die dortige Lage mit den riesigenGeldspritzen der EZB zunächst wieder deutlich gebessert.
Als Hauptgrund für die jüngste Entspannung an den Märkten nannte UmlaufÄußerungen aus den Reihen der EZB. So hatte Benoit Coeure, Mitglied im wichtigenDirektorium der Notenbank, die Möglichkeit zusätzlicher Anleihekäufe durch dieEuropäische Zentralbank ins Spiel gebracht. Mit ihrem Kaufprogramm, das derzeitruht, hat sie immer wieder an Anleihemärkten krisengeplagter Euro-Länderinterveniert. Derzeit hat die EZB Staatspapiere in Höhe von mehr als 200Milliarden Euro in ihren Büchern.
Gleichwohl unterbot der Euro zuletzt kurz wieder die Marke von 1,31 Dollar.Börsianer begründeten dies mit jüngsten Aussagen der amerikanischen NotenbankFed, die den Dollar in seiner Funktion als "sicherer Hafen" wieder etwasgestützt hätten. Die US-Wirtschaft wächst laut dem jüngsten Konjunkturberichtder Währungshüter mit nach wie vor nur verhaltenem Tempo.