Devisen: Eurokurs gefallen - Fokus richtet sich wieder stärker auf Eurozone
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwochangesichts eines wieder verstärkten Blicks der Anleger auf die Probleme derEurozone wieder unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung wurdezuletzt mit 1,2249 US-Dollar gehandelt.
Im asiatischen Handel hatte der Euronoch zeitweise über der Marke von 1,23 US-Dollar notiert. Die EuropäischeZentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2234 (Dienstag: 1,2281) Dollarfest. Der Dollar kostete damit 0,8174 (0,8143) Euro.
"Der Blick der Finanzmärkte hat sich wieder verstärkt auf die Eurozonegerichtet", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Vor denAussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem US-Senat am Dienstag habe manstärker auf die Entwicklung in den USA geschaut. Jetzt sei nach einerzwischenzeitlichen Konsolidierung wieder der Euro stärker in den Fokus derMärkte geraten. "Offenbar etwas missverstandene Aussagen von BundeskanzlerinAngela Merkel zur Eurokrise und Gerüchte über eine mögliche Herabstufung derKreditwürdigkeit von Österreich wurden als Anlass für Euroverkäufe genutzt",sagte Leuchtmann.
Der Eurokurs dürfte laut Leuchtmann in den kommenden Tagen weiter moderatunter Druck bleiben. "Es gibt eine Reihe von Risiken in der Eurozone, wie dasausstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Rettungsschirm ESM." EinenFall unter die Marke von 1,20 US-Dollar erwartet Leuchtmann aber zunächst nicht.Denn immer wieder dürften auch die Probleme und die sehr expansive Geldpolitikder USA die Aufmerksamkeit der Märkte auf sich ziehen.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,78400 (0,78615) britische Pfund , 96,63 (97,14) japanischeYen und 1,2010 (1,2010) Schweizer Franken festgesetzt.In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.575,25(Vortag: 1.585,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.750,00(41.020,00) Euro.