Devisen: Eurokurs im Höhenflug - Erstmals seit Januar 2010 über 1,44 Dollar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag erstmalsseit Januar 2010 über die Marke von 1,44 US-Dollar gestiegen. Die europäischeGemeinschaftswährung wurde zuletzt bei 1,4443 Dollar gehandelt.

Im asiatischenHandel hatte der Euro noch unter der Marke von 1,43 Dollar notiert. DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4401(Donnerstag: 1,4283) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6944(0,7001) Euro.

"Die starke deutsche Industriekonjunktur stützt den Euro", sagte RalfUmlauf, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). So warendie deutschen Exporte im Februar deutlich gestiegen. An den Vortagen hattenbereits die Zahlen zur Produktion und zu den Aufträgen positiv überrascht. Diestarke Konjunktur spricht laut Umlauf dafür, dass die EZB ihrer Zinserhöhung amvergangenen Donnerstag weitere Schritte folgen lasse. Aus der US-Notenbank habees hingegen keine Signale gegeben, dass man der EZB folgen werde. Dies macht denEuro für Anleger attraktiver.

"Das Hilfsgesuch von Portugal an den europäischen Rettungsmechanismus (EFSF)stützt den Euro zusätzlich", sagte Umlauf. Dies habe auch den Bankensektor inder Eurozone beruhigt. "Zudem haben sich keinerlei Ansteckungseffekte aufSpanien gezeigt." Die Lage am spanischen Anleihemarkt habe sich von Portugalabgekoppelt. Der Dollar werde durch den Haushaltsstreit in den USA etwasbelastet, ergänzte Umlauf. Falls Republikaner und Demokraten sich nicht aufeinen Kompromiss einigen können, werden erstmals seit 15 Jahren dieHaushaltsausgaben im Kongress eingeforen.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88095 (0,87590) Britische Pfund , 122,80 (121,70)Japanische Yen und 1,3163 (1,3118) Schweizer Franken fest gelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1469.50 (1.459,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete32.320,00 (32.230,00) Euro.