Devisen: Eurokurs nach fortgesetzter Talfahrt im US-Handel kaum noch bewegt
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag imUS-Handel kaum noch bewegt. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,3060US-Dollar. Zuvor war der Eurokurs bis auf 1,3033 Dollar und damit auf dentiefsten Stand seit Mitte März abgerutscht.
Die jüngste Absage der US-Notenbankan weitere Konjunkturhilfen in den USA und eine Zuspitzung der Lage ameuropäischen Anleihemarkt hätten die europäische Gemeinschaftswährung zuvorweiter unter Verkaufsdruck gesetzt, hieß es von Händlern. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3068 (Mittwoch: 1,3142) Dollarfestgesetzt.
"Eine Kombination aus Aussagen der US-Notenbank und einem starken Anstiegder Risikoaufschläge von Anleihen europäischer Krisenstaaten haben den Euro vorden Osterfeiertagen weiter unter Verkaufsdruck gesetzt", sagte Devisen-ExperteRainer Sartoris von der Privatbank HSBC Trinkaus. Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die US-Notenbank einem neuen Kaufprogramm von Anleihen zurAnkurbelung der Wirtschaft eine Absage erteilt hat. Damit löste die Fed einenHöhenflug beim Dollar aus. Im Gegenzug geriet der Euro unter Druck, der übereinen starken Anstieg der Renditen italienischer und spanischer Staatsanleihenweiter verstärkt wurde.
Für den Devisenmarkt ist die Handelswoche noch nicht beendet. Am Karfreitagsteht mit dem US-Arbeitsmarktbericht noch ein Highlight auf dem Programm.Sollten die Daten unerwartet gut ausfallen, könnte der Euro vor denOsterfeiertagen sogar unter die Marke von 1,30 Dollar fallen. Dann rechnetExperte Sartoris in den kommenden Handelstagen mit einer Fortsetzung derEuro-Talfahrt. Im "Extremfall" könnte die Gemeinschaftswährung sogar auf einJahrestief in der Nähe der Marke von 1,26 Dollar sinken.