Devisen: Eurokurs notiert im US-Handel weiter unter 1,22 Dollar - Spanienkrise
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der am Freitag stark unter Druck geratene Euro hat im New Yorker Handel weiter unter der Marke von 1,22 US-Dollarnotiert. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung bewegte sich dort ineinem relativ engen Korridor seitwärts und stand zuletzt bei 1,2159 Dollar.
SeinTagestief hatte der Euro zuvor bei knapp 1,2144 Dollar markiert. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2200 (Donnerstag: 1,2287) Dollarfestgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8197 (0,8139) Euro.
Die erneuten Sorgen, ob die bisherigen Maßnahmen der Politik ausreichen, umdie Eurokrise zu beenden, hatte die Gemeinschaftswährung im europäischen Handelauf Talfahrt geschickt. Die Milliarden-Hilfe für Spanien wurde am Freitag zwarvon den Finanzministern verabschiedet. Doch laut Experten ist es noch völligunklar, ob die bisher vorgesehenen Summen tatsächlich ausreichen. "Der Marktfürchtet, dass Spanien denselben Weg gehen könnte wie Griechenland und doch nochunter den Rettungsschirm komplett schlüpfen muss", sagte ein Investmentexperte.
Die Regierung in Madrid geht derzeit davon aus, dass die aktuelle Rezessionsich in das kommende Jahr hineinziehen wird. Sie senkte am Freitag ihreWachstumsprognosen für die kommenden zwei Jahre. Die Verschärfung der Krisemanifestierte sich auch an den Anleihenmärkten, wo die Risikoaufschläge fürspanische Staatstitel im Vergleich zu den deutschen Papieren einen Rekordstanderreichten. Zudem kletterten die Renditen für Spaniens Zehnjährige wieder überdie kritische Marke von sieben Prozent.