Devisen: Eurokurs stark unter Druck - Rekordtief zum Schweizer Franken
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag angesichtsder weiterhin dominierenden europäischen Schuldenkrise fast unter die Marke von1,40 US-Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit 1,4020Dollar gehandelt.
Im asiatischen Handel hatte der Euro noch über der Marke von1,41 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs amNachmittag auf 1,4045 (Freitag: 1,4146) Dollar festgesetzt.
"Der an diesem Donnerstag geplante Gipfel der Regierungschefs der Eurozonesorgt für große Verunsicherung am Devisenmarkt", sagte Stephan Rieke,Devisenexperte von der Commerzbank. "Die Politik hat offenbar bereits viel anVertrauen verspielt." Eine Einigung über die Beteiligung des privaten Sektors ander Griechenlandhilfe sei noch nicht absehbar. Auch der deutliche Anstieg derRisikoaufschläge für italienische und spanische Staatsanleihen zeige die sehrgroße Verunsicherung am Markt. Das am Freitag in Italien beschlossene Sparpakethabe nicht zu einer Beruhigung der Märkte geführt.
"Angesichts der Diskussion über eine Anhebung der Schuldengrenze in den USAund schwacher Konjunkturdaten macht auch der US-Dollar derzeit keine guteFigur", sagte Rieke. Aussagekräftiger für die derzeitigen Probleme im Euroraumsei angesichts der Probleme in den USA der Wechselkurs zum Schweizer Franken. Hier sank der Euro zeitweise auf ein Rekordtief von 1,1405 Franken.Dies war der tiefste Stand seit der Einführung der Gemeinschaftswährung. ImNachmittagshandel erholte sich der Euro jedoch etwas und wurde mit 1,1520Franken gehandelt.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87315 (0,87750) britische Pfund , 111,10 (111,97)japanische Yen und 1,1485 (1,1577) Schweizer Franken festgelegt.Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.599,00(1.578,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35.990,00 (35.240,00)Euro.