Devisen: Eurokurs steigt deutlich - Lage in Portugal belastet nicht nachhaltig
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Donnerstag trotz derRegierungskrise in Portugal wieder über die Marke von 1,42 US-Dollar gestiegen.Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit 1,4211 Dollar gehandelt.
Imfrühen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,4053 Dollar gekostet. DieEuropäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,4176 (Mittwoch: 1,4136)Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7078 (0,7074) Euro.
"Das Scheitern der Regierung in Portugal hatte sich bereits am Mittwochangekündigt und daher den Euro nicht mehr belastet", sagte Ralf UmlaufDevisenexperte von Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Regierungschef JoséSócrates war am Mittwochabend zurückgetreten und hat so die Konsequenzen aus derAblehnung seines jüngsten Sparpakets gezogen. Präsident Anibal Cavaco Silvadürfte jetzt das Parlament auflösen und Neuwahlen ausrufen. Durch die Ablehnungdes Sparpakets ist das Vertrauen der Märkte in die Zahlungsfähigkeit Portugalsweiter gesunken, sagte Umlauf. Daher dürfte das hoch verschuldete Land nach denWahlen den Rettungsschirm der Eurozone in Anspruch nehmen.
"Profitiert hat der Euro von guten Konjunkturdaten aus der Eurozone", sagteUmlauf. So hatte sich der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone trotz derweltpolitischen Krisen nur leicht eingetrübt. Positiv sind die Daten vor allemin Frankreich aufgefallen, wo sich sowohl die Stimmung in der Industrie als auchim Dienstleistungssektor aufgehellt hat. Laut Umlauf stützt auch die guteStimmung an den Aktienmärkten den Euro. Zuletzt habe der Eurokurs häufig auf dieKursbewegungen an den Aktienmärkten reagiert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87410 (0,86990) britische Pfund , 114,34 (114,42)japanische Yen und 1,2817 (1,2746) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.447,00 (1.439,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete32.230,00 (31.940,00) Euro.