Devisen: Eurokurs verharrt nach EZB-Zinsanhebung knapp unter 1,43 US-Dollar

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Zinsanhebung durch die Europäische Zentralbankhat der Euro am Donnerstag knapp unter der Marke von 1,43 US-Dollarverharrt. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,4294 Dollar.Unmittelbar nach den Äußerungen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet zurbeschlossenen Zinserhöhung war die europäische Gemeinschaftswährung noch auf einTagestief von 1,4240 Dollar abgerutscht.

Den Referenzkurs hatte die EuropäischeZentralbank (EZB) auf 1,4283 (Mittwoch: 1,4300) Dollar festgesetzt. Der Dollarkostete damit 0,7001 (0,6993) Euro.

Die EZB hatte am Donnerstag ihren Leitzins wie erwartet um 0,25Prozentpunkte auf 1,25 Prozent erhöht. Volkswirte hatten mit diesem Schritteinhellig gerechnet. "Die Zinserhöhung war am Devisenmarkt schon längereingepreist", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Leiter der Devisenabteilung beider Commerzbank. Daher habe der Euro nach der Ankündigung der EZB nichtprofitiert.

Dass die EZB zunächst keine weiteren Zinsschritte angekündigt habe, hättenwohl einige am Markt mit Enttäuschung aufgenommen, fuhr Leuchtmann fort. Diessei der Grund für den zwischenzeitlich etwas stärker gesunkenen Euro. "Trichethat sich nicht gerade als Falke gezeigt." Als Falken bezeichnet manGeldpolitiker, die sich im Zweifelsfall für Zinsanhebungen aussprechen.Natürlich wisse aber jeder, dass die heutige Maßnahme der EZB den Beginn einerZinserhöhungsserie markiere, sagte Leuchtmann. Laut Boris Schlossberg, Leiterder Research-Abteilung bei GFT Forex, möchte die EZB derzeit noch nicht bei denMarktteilnehmern die Erwartung wecken, dass sie weitere Zinserhöhungenplane.